„Ist es das, Meister?“ Gweddas warmer Atem kondensierte beim Sprechen und verwandelte sich in einen leichten Dunst, den die Kälte der bald hereinbrechenden Nacht genauso schnell wieder verschlang, wie er entstanden war. Ihr Blick wanderte von der kleinen Ansammlung von im Tal gelegenen Holzhäusern zu ihrem Meister. „Das wird es wohl sein, oder glaubst du, es gibt hier noch andere Dörfer?“ Seine blauen Augen fixierten sie. Gwedda blickte noch einmal hinab in das kleine Tal, das sich unter ihnen auftat. Von dieser Stelle aus wirkten die Häuser wie kleine Spielzeuge, eingebettet in eine schneebedeckte, idyllische Landschaft. Sie konnte sehen, wie aus den Schornsteinen der Häuser Rauch emporstieg, und freute sich schon auf die Wärme, die dieses Bild versprach. Die Häuser waren in der typischen Bauweise des Nordens errichtet worden: Langhäuser, zum Teil sicherlich dreißig Schritt lang, bedeckt mit Reed oder anderen Materialien, die es in dieser kargen Gegend zu finden gab. Umgeben waren sie von einer aus Holz errichteten Palisade, die zum Schutz vor Stürmen, wilden Tieren und auch anderen Gefahren, welche in einer solch entlegenen Gegend drohten, diente. „Wie lange werden wir uns denn hier aufhalten?“ Gwedda hatte vorgehabt, die Frage möglichst nebensächlich erscheinen zu lassen, merkte aber schnell, dass ihr wohl eine nicht zu überhörende Abneigung innewohnte. Sie blickte zu ihrem Meister, der sie mit einem strafenden Blick musterte. „Verzeiht, Eure Hoheit, dass Euer neues Domizil nicht ganz Euren Wünschen entspricht. Ihr hättet ja auch zuhause bleiben können.“ Ihr Meister strafte sie mit diesen spöttischen Worten, aber sie waren begleitet von dem ironischen Witz, den sie so sehr liebte und der ihn auszeichnete. Sie musste leise lachen. „Verzeiht, Meister, ich wollte nicht unverschämt wirken.″ Sie spürte, dass sie rot geworden war, und blickte wieder hinunter ins Tal. „Wir bleiben so lange, wie wir eben brauchen, um den Bannstein zu finden, Gwedda. Nicht länger, aber sicher auch nicht kürzer, verstanden?″ Gwedda nickte zustimmend und zog ihren Mantel enger um ihren schmalen Körper. Sie sah, wie ihr Meister Nikodemus seinen Rucksack aufnahm, den er für einen kurzen Augenblick auf dem gefrorenen Boden abgestellt hatte, und folgte ihm. Eigentlich hätte ihr eine Pause gutgetan, aber jetzt, da sie ihr Ziel sehen konnte, fiel ihr das Laufen wieder leichter.
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im ersten Teil des ersten Buches der „Legende der Bannsteine“ erreichen Nikodemus und seine Schülerin Gwedda das altehrwürdige Kloster Handalla in den schneebedeckten Weiten des Nordens. Hier vermutet der Gelehrte einen Bannstein, welcher die Magie auf dem Kontinent Bastandil unterdrücken kann. Dabei kommt ihm ein Mord innerhalb der Mauern durchaus recht, um das Kloster ungestört zu durchstöbern. Erfahren Sie wie sich mehrere tausend Meilen weiter östlich eine junge Kriegerin Namens Alina ebenfalls auf eine ungewisse Reise in Feindesland aufmachte. Dabei erlebt sie die ersten Tage des Krieges, den schon bald die beiden großen Königreiche Bastandils führen werden.
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David Hall
David Hall wurde Anfang der 80er Jahre des letzten Jahrhunderts in Hammerburg, unweit der Nordmeere geboren. Dort lebt er noch bis zu seinem heutigen Tage. In seiner Jugend nahm er sich des Studiums des Lehrmeisters für die Fachbereiche Athletik und Geschichte der Menschheit an. Seit er lesen kann verbringt er viel Zeit damit – er hat immer ein Buch vor Augen. Krabat, die Bücher von Tonke Dragt oder auch der Herr der Ringe fesselten ihn, um nur einige Beispiele zu nennen. Hall begann bereits während des Lehrmeisterstudiums Kurzgeschichten zu schreiben und wurde dafür wiedeholt lobpriesen und ausgezeichnet.
Nach dem Abschluß seines Studiums begann er mit seinem ersten großem Roman ″Das Geheimnis der Bannsteinsaga″, welches gerade jetzt für die geschätzte Leserschaft zugänglich gemacht wird.
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ISBN13-Nummer: |
B01LDRT1GM | Ausstattung: |
100 Seiten Ebook | Preis: |
3.33 € | Mehr Infos zum Buch: |
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