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Bücher Zeitzeugen
Buch Leseprobe Gott - im Fokus der Menschheit, Hans-Jürgen Ferdinand
Hans-Jürgen Ferdinand

Gott - im Fokus der Menschheit


Bekenntnisse und Fußnoten, die den Glauben er

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Vorwort


  


Die Entstehung dieses Buches geht letztlich auf meinen Enkel Luca zurück, der mich als ein aufgewecktes 9-jähriges Kerlchen im Zuge seines Kommunionsunterrichts im Sommer 2006 einmal fragte: Opa, glaubst du auch an den lieben Gott und ein Leben nach dem Tod? Ich habe ihm ausweichend geantwortet, dass ich das selbst noch nicht so recht wüsste und auch noch eine Menge Zweifel hätte, ihm dann aber eine baldige Antwort versprochen, die ich mit diesem Buch, wenn auch verspätet, nunmehr einlösen kann.


Ich habe mich sehr intensiv auf die Suche nach Gott begeben, hoffte ein meinem Verstand zugängliches, wie auch immer geartetes, aber mit göttlichen Attributen ausgestattetes göttliches Wesen zu finden.


Nach persönlichen Gesprächen mit einfachen Dorfpriestern, Theologen, Philosophen und einer Reihe von Zeitgenossen, dazu eine reichhaltige Literatur, wollte ich zu einem Ergebnis kommen, vor mir selbst letztlich Farbe bekennen. Die Auffassung meiner Frau Ulla zum diesem Thema: Mach dir doch mit diesem unerquicklichen Themenkomplex nicht die Nerven kaputt. Es kommt nach unserem Tod doch, wie es kommt, hat mich nicht befriedigt.


Bei einigen Zeitgenossen, besonders in meinem Freundes- und Bekanntenkreis bin ich häufig gegen eine Mauer des Schweigens und der unverbindlichen Aussagen gestoßen. Ich hatte manchmal den Eindruck, dass es unanständig ist, heutzutage jemanden zu fragen, ob er an Gott glaubt. Viele Menschen halten ihren Glauben offenbar für eine schützenswerte Privatsache, intimer noch als Sex.


Da nicht zu verkennen ist, dass sich Menschen in meinem Alter auch vermehrt mit der eigenen Sterblichkeit, mit der Vorstellung des Todes und mit dem was danach kommt beschäftigen, habe ich dieses Thema als äußerst existenziell, aber auch als sehr spannend empfunden.


Die Idee von einem allmächtigen, allwissenden und gütigen Gott hat von jeher vielen Menschen Anlass zur Skepsis gegeben. Was spricht eigentlich dafür, dass es einen Gott gibt? Ist es angesichts des Leids in dieser Welt vernünftig, an ihn zu glauben? Sind wir tatsächlich auf ihn angewiesen, um sicherzustellen, dass die Menschen moralisch handeln? Bei der Suche nach meiner ganz persönlichen Antwort auf die Fragen: Existiert Gott?, brauchen wir Religion?, was ist der Sinn des Lebens? und welches Fazit leitet sich für mich daraus ab?, habe ich als Hilfestellung die Aussagen von zahlreichen Naturwissenschaftlern,


Philosophen, Theologen und Zeitgenossen zusammengetragen. Das Spektrum


Das Spektrum aller gesammelten Aussagen und ihre Meinungsvielfalt ist von mir in diesem Buch ganz bewusst ohne eine gegliederte Ordnung vollzogen worden.


Von diesem breitgefächerten Meinungsbild sicherlich beeinflusst, habe ich eine ganze Reihe eigener Kommentare und Antworten in diesem Buch eingestreut. Ich bin mir ganz sicher, dass auch Sie, verehrter Leser, durch die zahlreichen Aussagen zur kritischen Betrachtung und Diskussion angeregt werden.


Mir ist bei meinen Recherchen durchaus bewusst geworden, dass der Mensch bei der Suche nach Gott sehr schnell an natürliche Grenzen stößt und ein Irrtum der vermeintlich gewonnenen Erkenntnisse daher auch nicht auszuschließen ist. Gleichwohl hat mein Verstand es bei der eigenen Meinungsbildung nicht zugelassen, dass mich beflissene Glaubensdeuter mit intellektueller Unredlichkeit überzeugen konnten.


Die Frage nach Gott wird auch  durch noch so intensives Nachdenken und Argumentieren nicht zu einer Frage, auf die es eine eindeutige und sichere Antwort gibt.


Letzten Endes muss auch bei einer rationalen Betrachtung jeder, der an der Gottesfrage ernsthaft interessiert ist, sich über die betreffenden Argumente sein eigenes Urteil bilden und sich auf der Basis dieses Urteils entweder für oder gegen die Annahme der Existenz Gottes entscheiden. Trotzdem ist und bleibt es ein gewaltiger Unterschied, ob jemand diese Entscheidung entweder ohne Kenntnis oder nach sorgfältiger Prüfung der relevanten Argumente trifft. Auch derjenige Leser, der bei der Lektüre der zahlreichen nachfolgenden Aussagen und Zitaten zu der Gottesfrage zu anderen Ergebnissen wie der Autor dieses Buches kommt, wird durch seine kritische Beschäftigung mit diesen Argumenten seiner Einstellung zum Gottesglauben jedenfalls eine solidere Basis geben.


Bei der Bewertung meiner Zugehörigkeit zu der katholischen Kirche hingegen, ist mir eine Schlussfolgerung wesentlich einfacher gefallen, konnte ich mich doch hier auf geschichtliche Wahrheiten, vorgegebene Dogmen* und Fakten berufen. Sehr schnell habe ich bei meinen Studien erkannt, dass die Geschichte des Christentums hauptsächlich eine Geschichte des menschlichen Elends und der  menschlichen Unwissenheit ist, und nicht etwa eine Liebesgeschichte mit Gott.


Um dem Leser ein Bild meines Denkens über Gott und Religion zu geben, zeichne ich kurz meinen religiösen Werdegang auf: Aus einer katholischen Familie eines Westerwalddorfes stammend, selbst bis zum 17. Lebensjahr Ministrant, hat die katholische Glaubenslehre meine Kindheit und Jugendjahre nachhaltig geprägt. Ja, ich habe mich als Kind und Heranwachsender in meiner dörflichen Glaubensgemeinschaft mit ihren Glaubensritualen und Gebräuchen,


mit der jährlichen Schiffprozession von Vallendar nach Kamp-Bornhofen am Rhein sehr wohlgefühlt. Auch die abenteuerlichen Zeltlager für uns Ministranten der Diözese Limburg/Lahn in Kirchähr im Gelbbachtal sind mir in guter Erinnerung geblieben. Mein Jugendführer und spätere Jungkaplan Werner Rasbach war ein Klassetyp, der mich weder unsittlich berührt noch jemals geohrfeigt hat und somit also noch kein Grund für Religionskritik.


Das Fest meiner ersten heiligen Kommunion habe ich noch vor Augen, als sei es gestern gewesen. Ich erinnere mich auch noch an unseren Kommunionunterricht, in dem mir unser Dorfpriester auch die Ohrenbeichte und darüber hinaus die Schrecken des Fegefeuers und der Hölle nahegebracht hat.


Mein Kommunionbild zeigt mich in einem schicken Kommunionanzug mit einer Baskenmütze und Lackschuhen, eine Bekleidung, die sich meine Eltern in einer ärmlichen Zeit kurz nach dem Krieg ganz sicher vom Mund absparen mussten.


Erste Zweifel bekam mein Glaube als ich als Obersekundaner meinem Religionslehrer kritische Fragen zur katholischen Glaubenslehre und der im Namen der katholischen Kirche ausgeübten Verbrechen stellte. Als ich dann auch noch den Unfehlbarkeitsanspruch des Papstes in Glaubensfragen als anmaßend kritisierte, beachtete mein Religionslehrer mich nicht mehr. In meinem Reifezeugnis der Realschule aus dem Jahr 1961 zeugt ein Mangelhaft in Religion ob meines kritischen und zweifelnden Aufbegehrens und gibt ein Bild von der unzureichenden Dialogfähigkeit meines intoleranten, verbitterten Religionslehrers und Priesters. Diese an mir, einem Kind und Jugendlichen, ausgeübte Indoktrination* der katholischen Kirche mit weltfremdem und unethischem Glaubensgut verzeihe ich ihr nie. An anderer Stelle innerhalb dieses Buches habe ich dieses Verhalten der katholischen Kirche an Kindern und jungen Menschen auch entsprechend als geistige Pädophilie* gebrandmarkt. Die vom Staat sanktionierte Taufe eines wehrlosen Säuglings ist in meinen Augen nichts anderes als eine religiöse Vergewaltigung und ein eklatanter Verstoß gegen Menschenrecht!


Die Toleranzgrenze meiner katholischen Kirche zeigte sich erneut, als ich eine Frau evangelischen Glaubens heiratete und im katholischen Brautpaar-Unterricht versprechen musste, die Kinder aus dieser Ehe nicht nach protestantischen Leitlinien, sondern ausschließlich nach katholischer Lehrmeinung zu erziehen. Ich ärgere mich heute noch, dass ich damals dieser Überheblichkeit der katholischen Kirche nicht Einhalt geboten habe.


Mit dem Erwachsenwerden habe ich dann sehr schnell die mir von der katholischen Kirche vermittelten naiven Kindheitsvorstellungen von Gott hinter mir gelassen und der Kirche mehr oder weniger den Rücken gekehrt, eine


längere religiöse Auszeit genommen. Statt der Suche nach Gott war bei mir viele Jahre Tore-Schießen als Vertrags- und Berufsfußballer und später eine Tätigkeit als selbständiger Kaufmann des Finanzierungs- und Immobiliensektors sowie der Unterhaltungsbranche  angesagt.


Mir liegt es fern, irgendjemand mit meinen Aussagen zu kränken und schon gar nicht zu missionieren. Allerdings möchte ich die Menschen ermutigen, die wie ich nicht durch  übermäßige frühkindliche religiöse Indoktrination* zwanghaft an ihren Glauben gebunden sind, sich offen und vorurteilsfrei mit Religionsfragen zu beschäftigen. Dies gilt insbesondere für Menschen, die bereits Zweifel an ihrem Glauben haben, denen aber eine sachlich fundierte Grundlage fehlt. Ich habe auch die stille Hoffnung, dass der Leser in der Sexualunterdrückung durch die Kirche sehr deutlich erkennt was damit bezweckt wird: nämlich nichts anderes als sich die Hörighaltung des Menschen zu erleichtern, was nicht selten bei Menschen eine seelische Kastration auslöst.


Zudem ist es mir wichtig, aufzuzeigen, dass ein erfülltes und sinnvolles Leben auch ohne einen religiösen Glauben möglich ist. Der Humanismus* eröffnet Perspektiven für ein Leben jenseits der Religion, worin die Zielsetzungen und Ideale nicht mehr mit der Realität im Widerspruch stehen müssen. Ethik bzw. Moral sind nicht vom religiösen Wertesystem abhängig. Es ist möglich, ethisch zu handeln, ohne eine religiöse Begründung dafür zu benötigen.


Ich für meinen Teil nehme mir das durch unsere Verfassung verbriefte Recht heraus, unverblümt meine Meinung zu äußern und in dem Bedürfnis des Menschen nach Gott und Religion einen folgenschweren geistesgeschichtlichen Irrtum zu sehen.


 


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