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Reiseberichte
Buch Leseprobe Reiseland Kolumbien, Mik Berger
Mik Berger

Reiseland Kolumbien


Ein Erlebnisführer

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Natürlich ist dies kein klassischer Reiseführer, und natürlich ist Kolumbien kein typisches Reiseland. Ein bisschen Ironie schwingt schon mit beim Titel “Reiseland Kolumbien”. Wünscht man es diesem wunderbaren Land mit seinen zum großen Teil überaus herzlichen Bewohnern doch so sehr, dass endlich Frieden einkehrt und man sich vor einer Reise keine Gedanken über die Sicherheit machen muss.
Andererseits: So wie für Alexander von Humboldt Kolumbien auf jeden Fall ein phantastisches Reiseland war, ist es das für viele auch heute. Und möglicherweise (wenn die Flüge nur nicht so teuer wären) nicht nur für eine, sondern für viele Reisen. Denn wer diese intensiven Eindrücke von Land und Leuten “geatmet” hat, wer diese Emotionen erlebt hat, egal ob an der Pazifik- oder der Atlantik-Küste, am Orinoco oder am Amazonas, in der Stadt oder auf dem Land, der vergisst es nie.
Kolumbien bietet für jeden Geschmack, für jeden Etat und für jedes Temperament das Richtige. Aber es wäre fahrlässig, das Sicherheitsrisiko zu verschweigen, das immer noch zu den höchsten in der Welt gehört. Ohne näher darauf einzugehen, das habe ich im Buch “Kolumbien – sí o no?” zu Genüge getan: Entführungen, Kriminalität, An-schläge, Guerilla, Paramilitärs, Krieg und Gewalt sind keine Empfehlung.
Es überrascht nicht, dass viele, die Kolumbien intensiv bereist haben oder aufgrund ihres Studiums, ihrer sozialen oder geschäftlichen Tätigkeit eine Zeitlang in Kolumbien gelebt haben, hinterher sinngemäß sagen: “Zuerst habe ich mir Sorgen gemacht. Doch mit der Zeit habe ich mich immer sicherer gefühlt. Viele Straßen waren vom Militär gesichert, überhaupt wird sehr viel für die Sicherheit getan. Und die Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft der Menschen stellt einfach alles andere in den Schatten.” Warum sollte es den Langzeitbesuchern anders ergehen als den Kolumbianern? Der Mensch neigt zur Verdrängung. Wer will sich schon jeden Tag Sorgen machen, wenn es doch so viel Schönes zu erleben gibt? Und kein Mensch glaubt tief im Inneren, was er nicht selbst erlebt hat.
Das ist auch okay. Jeder ist selbst für das Risiko verantwortlich, das er eingeht. Ich werde jedoch nichts empfehlen, was jemand anderen in Gefahr bringen könnte. Wer im Irak Badeurlaub machen möchte, in Algerien zelten, in Kapstadt soziale Studien betreiben und in Harlem in die Disco gehen, der soll das tun. In Kolumbien kann man nicht ganz so einfach sagen, gehe nicht hierhin und nicht dorthin. Passieren kann letztlich jederzeit und überall etwas. Und neunundneunzig Mal geschieht vielleicht nichts. Aber einmal vielleicht doch.
Wenn ich in Kolumbien reise, bin ich mir des Risikos bewusst. Es ist mir klar, dass mir genau das passieren kann, was diejenigen erlebt haben, bei denen es nicht gut gegangen ist, und davon gibt es selbst in Deutschland mehr als genug. Ich verhalte mich so, dass ich das Risiko, soweit es denn kalkulierbar ist, möglichst gering halte. Aber ich verschließe auch nicht die Augen: Die Menschen, die in Kolumbien leben, und zwar nicht durch hohe Mauern und Wachpersonal abgeschottet, die erleben jeden Tag, was das Wort “Risiko” bedeutet.
Es ist auch richtig, dass sich einiges zum Guten gewendet hat. Dass vieles für die Sicherheit, gegen die organisierte Kriminalität und gegen die Korruption (laut Ingrid Betancourt “das Aids unseres Landes”) getan wird. Es ist auch richtig – und nicht ohne Grund! – dass es international viel Anteilnahme und viele Vermittlungsbe-mühungen gibt, nicht nur im Fall “Betancourt”. Gern glauben wir an ein Wunder, an den Frieden für Kolum-bien – dann nehmen wir auch mit Freuden in Kauf, was in jedem größeren Land an Problemen gang und gäbe ist.
All das hält mich auch nicht davon ab, das Land zu lieben und immer wieder nach Kolumbien zu reisen. Und darüber zu schreiben: Schwerpunkt in meinem ersten Kolumbien-Buch war Cali, dazu kamen San Andrés und Providencia. In erster Linie ging es aber darum, die Impressionen so lebendig wie möglich herüberzubringen, diese lustigen und interessanten Episoden zu schildern, die jeder erlebt, der sich mit Familienbindung egal wo in Kolumbien aufhält. Was natürlich dann am besten funktioniert, wenn man zum ersten Mal im Land ist, die Eindrücke besonders frisch und stark sind. Und das scheint geklappt zu haben – viele deutsch-kolumbianische Paare und Kolumbienreisende habe sich gemeldet, das Erlebte bestätigt, sich wiedergefunden, sich von dem Am-biente fesseln lassen und das Buch ohne es groß beiseite zu legen durchgelesen.
Dort setzt dieses Buch an: Ein bisschen ist es eine Fortsetzung, mit etwas tieferen Einblicken, die Entwicklung im Land verfolgend und natürlich auf Regionen und Themen eingehend, die im ersten Buch noch ausgespart wurden. “Reiseland Kolumbien” erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, nicht einmal auf Ausgewogenheit. Aber darauf, zu informieren, zu unterhalten und in Worten das zu beschreiben, was man eigentlich nur selbst erleben kann. Vielleicht haben Sie das eine oder andere schon erlebt – dann wird es beim Lesen für Sie wieder lebendig werden. Oder Sie entscheiden sich nach der Lektüre, dass man auf diese Erlebnisse nicht wirklich verzichten kann.

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