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Ratgeberbücher
Buch Leseprobe Schlaf und Demenz, Jochen Gust
Jochen Gust

Schlaf und Demenz



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Auszug S. 15

Schlaf



Wozu schlafen wir eigentlich? Was ist Schlaf, und was geschieht während man schläft?

Bei Menschen mit Demenz lassen sich auch Ein- und Durchschlafstörungen sowie Veränderungen im Schlaf-Wachrhythmus (eine völlige Umkehr des Schlaf- Wachrhythmus ist eher selten, auch wenn dies umgangssprachlich oft so dargestellt wird) beobachten. Nicht selten wird dies unnötiger Weise „pathologisiert". Schlafstörungen werden häufig auch dann als „typisch" für die Erkrankten, aufgrund der vorliegenden Diagnose einer Demenz, angesehen, wenn diesen völlig andere Probleme zugrunde liegen. Dabei handelt es sich gelegentlich um minimale Veränderungen die notwendig sind, um einen (ausreichenden) Nachtschlaf des dementen Menschen wieder zu erreichen.

Beobachtet man das Verhalten dementer Menschen genau - insbesondere in Einrichtungen - lässt sich erkennen, dass Probleme mit der nächtlichen Ruhephase, Einschlaf- und Durchschlafprobleme, häufig unbeabsichtigt durch Abläufe der Pflege selbst initiiert sind. In der Folge gibt es vielerorts für Menschen mit Demenz eher eine Narkose, als ein NachtCafe.

Auszug S. 27ff

Ursachen abendlicher

und nächtlicher Unruhe



Die Ursachen die zu Nachtaktivität und/oder abendlicher Unruhe bei Menschen mit Demenz führen können, sind vielfältig. Die Gründe hierfür stets allein einer vorliegenden Demenz zuzuordnen ist allerdings selten zielführend. Denn Ein- und Durchschlafprobleme lassen sich nicht selten auch auf andere Umstände zurückführen, und dementsprechend günstig beeinflussen. Angefangen bei der Raumtemperatur bis hin zu einem falsch gestellten Bett sind unterschiedliche Bedingungen zu beachten, die sich günstig auf das Schlafverhalten von Demenzkranken auswirken. Werden abendliche Unruhezustände, Ein- und Durchschlafprobleme Demenzkranker allein der Diagnose Demenz zugeordnet, besteht die Gefahr das auch minimale Änderungen die zu einer Beruhigung der Situation und zu einem regelmäßig ausgeglichenen Schlaf- Wachverhältnis führen können, nicht durchgeführt werden. Eine fatale Diagnose führt dann zu einem Demenz-Fatalismus. Pflegende glauben das gestörte Schlafverhalten hinnehmen zu müssen, da es allein demenzbedingt ist und nicht verbessert werden kann. Und dies so lange, bis der Kranke irgendwann so weit ist, dass das Verhalten „von alleine" verschwindet. Oder Menschen mit Demenz überfordern uns Nichtdemente durch ihr Verhalten derart, dass wir mit Medikamenten und Fixierungsmaßnahmen allein reagieren. Es geht hierbei nicht darum, hilfreichen Medikamenten oder wirklich notwendigen Fixierungen die Berechtigung abzusprechen. Jedoch sollten diese die letzten Mittel der Wahl darstellen, da sie erheblich in die Persönlichkeitsrechte der Erkrankten eingreifen bzw. häufig andere, nicht weniger schwerwiegende Probleme für Demenzkranke mit sich bringen, als der gestörte Schlaf- Wachrhythmus ohnehin erzeugt. Abseits der Diagnose Demenz und den damit einhergehenden Verhaltensweisen müssen auch andere Probleme betrachtet und gegebenenfalls (kausal) behandelt werden, da sie zu Schlafstörungen führen können.

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