Der Laden platzte aus allen Nähten. Während ich mich durch eine Wolke aus Zigarettenrauch, Rasierwasser und Schweißgeruch schob und dabei immer wieder den vorbeihetzenden Serviererinnen auswich, tastete mein Blick über jedes einzelne Männergesicht. An den sechs Tischen der Spelunke hämmerten rustikale Gestalten in wurstigen Trachten immerfort Karten neben ihre Bierkrüge. Anschließend wirbelten sie mit ihren Armen in der Luft herum. Mir war nicht wohl dabei, diesen Typen direkt ins Gesicht zu schauen. Manche von ihnen bemerkten meinen Blick, stierten zurück, kniffen ein Auge, demonstrierten die Beweglichkeit ihrer Zunge oder lallten mir etwas zu. Ich tat bei jedem so, als ob ich es nicht bemerkte und scannte schnell das nächste Gesicht. Irgendwann hatte ich sie alle durch, doch er war nicht unter ihnen. ″Ein Kloß der Enttäuschung stieg in mir hoch, setzte sich in meinem Hals fest und drohte, mit seinen spitzen Tentakeln an meinen Tränendrüsen und damit auch an meinem aufwändigen Augen-Make-Up herumzustochern. Schnell würgte ich ihn hinunter, befühlte meine wohlbetonierte Hochsteckfrisur, zupfte mein schwarzes Minikleid in Form und platzierte mich auf einen freien Hocker an den Tresen. Vielleicht kam er ja noch.″
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Eine Frau stöckelt in eine düstere Kneipe. Sie ist spärlich bekleidet und verfolgt einen Plan: Heute Nacht will sie einen ganz bestimmten Mann verführen. Doch der Gesuchte ist nicht da. Stattdessen wird ein anderer Typ auf sie aufmerksam. Und das Elend nimmt seinen Lauf ...
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Hope Vania Greene
Hope Vania Greene beleuchtet gern das Düstere, das Seltsame ...
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ISBN13-Nummer: |
B01M01448L | Ausstattung: |
kurze Geschichte mit ca. 16 Seiten (abhängig von Anbieter) | Preis: |
0.99 € | Verlag: |
Bookrix |
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