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Krimis & Thriller
Buch Leseprobe Beton, Roland Zingerle
Roland Zingerle

Beton


Klagenfurter Kneipen Krimi Nr. 8

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Verlag Heyn, Friedensgasse 23, 9020 Klagenfurt, Tel.: +43-463 / 33 6
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Kontrollinspektorin Christiane Schulz saß im winzigen Büro von Rudi Eggenbauer, einem Vertreter für Leitungsrohre aller Art. Seine Firma belieferte unter anderen auch das Kla-genfurter Bauunternehmen „Tiefbau Hoi“.

Der Grund für Kontrollinspektorin Schulz’ Besuch lag in den Ermittlungsergebnissen, die sie und Chefinspektor Leopold Ogris in den vergangenen Wochen zusammengetragen hatten:
In den Terminkalendern beider verschwundenen Stadträte hatten sie mehrmals den Eintrag „Beton“ gefun-den. Das Wort war jeweils an denselben Tagen und zu denselben Uhrzeiten in beiden Kalendern gestanden.
In Zusammenhang mit Christiane Schulz’ Erkenntnissen über die Betonarbeiten, hatte sich Chefinspektor Ogris die Firma Tiefbau Hoi etwas gründlicher angesehen. Tiefbau Hoi hatte ursprünglich den Auftrag zur Betonierung des Neuen Platzes erhalten, der Vertrag war aber Ende August 2007 seitens der Stadt gekündigt worden, nur wenige Tage vor Fertigstellung der Arbeiten. Die Begründung: Tiefbau Hoi hätte mangelhaften Beton verwendet.
Die Aufkündigung des Vertrags und die damit einhergehenden Aufbruch- und Neubetonierungsarbeiten waren auf Betreiben von Stadtrat Franz Walcher durchgeboxt worden.
Chefinspektor Leopold Ogris hatte festgestellt, dass Tiefbau Hoi die Stadt Klagenfurt wegen der Vertragskündi-gung geklagt hatte – allerdings erst mehr als sieben Monate später. Christian Hoi, der Geschäftsführer, behauptete in seiner Klagschrift, dass sowohl sein Beton als auch seine geleistete Arbeit den Vertragsbedingungen entsprochen hätten.
Im Zuge der Ermittlungen rund um das Tiefbau-Unternehmen hatten Ogris und Schulz auch diverse Zulieferbetriebe durchleuchtet, darunter jenes Unternehmen, für das Rudi Eg-genbauer arbeitete. Dieser hatte am Telefon geheimnisvoll getan, wollte nähere Informationen allerdings nur unter vier Augen preisgeben.
Darum war Kontrollinspektorin Christiane Schulz zu ihm gefahren.

„An dem Tag, an dem die Stadt Klagenfurt ihren Vertrag mit Tiefbau Hoi gekündigt hat, habe ich Christian Hoi einen Geschäftsbesuch abgestat-tet“, erzählte Rudi Eggenbauer. „Dort war ich zufällig Zeuge eines Kaffeeklatsches zweier Sekretärinnen.
Eine der beiden war die Chefsekre-tärin. Sie hat erzählt, wie sehr sich der Boss – also Christian Hoi – über den Vertragsbruch durch die Stadt Klagenfurt aufgeregt hat. Dabei hat sie den Wortlaut ihres Chefs wiederholt; Sie wissen schon, sie hat seine Stimme und seinen Tonfall nachgeahmt, damit ihre Erzählung lebendiger wirkt. Und das hat sie weiß Gott, denn ich habe mir jedes einzelne Wort davon gemerkt.“
Rudi Eggenbauer sammelte und räusperte sich. Dann versuchte auch er sich darin, Hois Stimme und Tonfall nachzuahmen, um die Erzählung der Sekretärin so lebendig wie möglich klingen zu lassen:
„‚Das können die nicht mit mir machen!’, hat er angeblich gebrüllt. ‚Wo gibt’s denn so etwas? Nach all den Schweinereien, die ich den beiden habe durchgehen lassen? Die haben mich ausgenutzt und jetzt lassen sie mich fallen wie einen nassen Sack! Wahrscheinlich hat sie eine andere Firma noch besser geschmiert!
Ich bring sie um! Ich bring sie um und dann betoniere ich sie in ihrem Scheiß-Platz ein, das schwöre ich!’“
Kontrollinspektorin Christiane Schulz sah Rudi Eggenbauer eindring-lich an.
„Und Sie würden diese Aussage auch vor Gericht wiederholen?“, fragte sie.
Rudi Eggenbauer zog seinen Kopf nach hinten, so dass sich ein zweites Kinn unter seinem ersten bildete.
„Frau Inspektor“, erwiderte er gespielt beleidigt. „Ich kann nichts zu Christian Hois tatsächlichen Worten aussagen. Aber ich kann und werde jederzeit die Worte seiner Sekretärin wiedergeben wie ich sie gehört habe und wie ich sie Ihnen gerade wiedergegeben habe.“

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