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Technikbücher
Buch Leseprobe Auf der Suche nach der Realität, Gerhard Philipp
Gerhard Philipp

Auf der Suche nach der Realität



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Die Suche nach Gott (Seite 30 ff)

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Doch mit dem Bösen in der Welt haben sich die Religionen ein großes philosophisches Problem eingekauft, das als Theodizee Problem bekannt ist.


Das Theodizee-Problem ist ein klassisches theologisches Problem für diejenigen Religionen, die von der Existenz eines allmächtigen, allgütigen und allwissenden Gottes ausgehen und es geht um die Frage, wie die Existenz eines allmächtigen, allgütigen und allwissenden Gottes mit der Existenz des Bösen in der Welt vereinbart werden kann.


Das Problem wurde bereits durch den griechischen Philosophen Epikur (341-270 v. Chr.) formuliert. In klassischer Weise formulierte Epikur das Theodizee Problem so:


Entweder will Gott das Böse beseitigen und kann es nicht, dann ist Gott schwach, was aber auf einen allmächtigen Gott nicht zutreffen kann. Oder er kann es, will es aber nicht, dann ist Gott missgünstig, was ihm jedoch wegen seiner Allgütigkeit fremd sein sollte. Oder er will es nicht und kann es nicht, dann aber ist er schwach und missgünstig zugleich, was aber auch mit einem allmächtigen und allgütigen Gott nicht zu vereinbaren ist.


Die letzte Alternative wäre dann, er will es und kann es auch, dann aber darf man sich die Frage stellen, weshalb es noch weiterhin das Böse in der Welt gibt.


Natürlich haben sich die Vertreter der Religionen auf dieses Problem gestürzt und verschiedene Lösungsvorschläge angeboten. Aber so richtig überzeugend sind alle diese Vorschläge nicht.


So wäre eine mögliche Lösung darin zu sehen, dass das Böse kein eigenständiges Sein besitzt sondern sich nur als Abwesenheit des Guten manifestiert. Das aber kann keine wirkliche Lösung sein, denn nur weil es nichts Gutes gibt, heißt das noch lange nicht, dass es dann zwangsläufig das Böse geben muss.


Das Böse hat ein eigenständiges Sein, denn nur wenn es Böses gibt, kann man das Gute erkennen. Es ist das klassische Yin-Yang Prinzip der chinesischen Philosophie. Ich kann nur Dunkel erkennen, wenn es auch Hell gibt. Ich kann nur Glück erkennen, wenn es auch Unglück gibt.


An dieser Stelle soll nun aber nicht das Theodizee-Problem gelöst, sondern zunächst einfach nur die Probleme aufgezeigt werden. Im letzten Kapitel dieses Buches werde ich Ihnen eine erstaunlich einfache Lösung für die Anwesenheit des Bösen in der Welt präsentieren.


Mit dem Gottesbegriff und seiner Auslegung kaufen wir uns aber weitere, ernsthafte logische Probleme ein. Wenn Gott denn wirklich allmächtig ist, kann er dann einen Stein erschaffen, der so schwer ist, dass selbst Gott ihn nicht heben kann?


Sollte Gott in der Lage sein, einen solchen Stein zu erschaffen, so kann er auf keinen Fall allmächtig sein, denn er kann ihn dann ja nicht heben. Sollte er ihn aber heben können, so ist Gott ebenfalls nicht allmächtig, denn dann war er nicht in der Lage einen Stein zu schaffen, den er nicht heben konnte. Wie man es dreht und wendet, Gott kann nicht allmächtig sein.

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Gab es einen Urknall? (Seite 93 ff)
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Und wenn wir einen Urknall tatsächlich annehmen, bekommen wir damit weitere, bis heute nicht befriedigend gelöste Probleme. Das erste Problem ist ganz offensichtlich: Was gab es vor dem Urknall? Man ist schnell geneigt zu sagen: "Nichts! Nichts war da, denn mit dem Urknall hat ja erst alles angefangen." Wenn das aber stimmt, ist alles Sein dieser Welt aus Nichts hervorgegangen, ein Vorgang, den wir uns auch nicht so recht vorstellen können. Wie soll aus Nichts etwas entstehen?


Stellen Sie sich ein tatsächliches Loch vor. Ein Loch, wie wir es an einem schönen Sandstrand bauen können. Wie soll daraus aber etwas entstehen? Denken Sie dabei aber nicht an den Sand drumherum, sondern nur an das Loch. Und wieder stellt sich die philosophisch interessante Frage, wie denn aus Nichts überhaupt etwas entstehen kann. Wenn es nichts gibt, kann es dann darin Löcher geben? Und wenn es ein Nichts tatsächlich gibt, dann gibt es doch etwas, nämlich das Nichts. Sie sehen, so einfach ist das mit der Singularität und dem Nichts vor dem Urknall nicht.


Das nächste Problem, das sich bei der Annahme eines Urknalls stellt: Was hat da denn eigentlich geknallt? Die Singularität? Das Nichts? Wir können nicht berechnen, was tatsächlich in der Singularität passiert, die Theorie des Urknalls lässt also den wichtigsten Punkt des Ganzen aus und insofern kann sie auch nichts darüber sagen, was denn da nun wirklich geknallt hat. Auch die Frage, warum es geknallt hat, lässt die Theorie unbeantwortet. Und sie sagt uns nicht einmal, ob es überhaupt geknallt hat. So schön sich die Idee mit dem Urknall anhört, sie stellt uns doch vor gewaltige Probleme.


Und wenn es denn geknallt hat, was war der Anlass? Wer war der Verursacher des Knalls? Gott? Nun ja, die Sache mit Gott gestaltet sich, wie gesehen, auch nicht so einfach. Es ist zum Verrücktwerden: Wenn Gott die Ursache für den Knall war, wer hat Gott geschaffen? Und wenn Gott keine Ursache hat, warum gesteht man dann dem Urknall auch keine Ursache zu und sagt einfach, es hat geknallt, aus und fertig, es gibt keinen Grund dafür! Und was war vor dem Knall? Nichts? Alles Sein entsteht aus Nichts?


Es ist zum Verzweifeln, aber so ist unsere Welt nun einmal. Wir verstehen sie nicht und trotzdem schaffen wir es nicht, in gemeinsamen Forschungsanstrengungen diesen wichtigen Fragen nachzugehen sondern benutzen unser Gehirn und unsere Gelder lieber für die Entwicklung neuer Waffen.


Wenn Sie nun glauben, diese wenigen Fragen seien die einzigen, die uns der Urknall zu beantworten gibt, so liegen Sie falsch. Die allgegenwärtige Gravitation lässt den Urknall ebenfalls alt aussehen.


Sie wissen sicher, dass die Gravitation eine anziehende Kraft ist. Sie ist bekanntlich dafür verantwortlich, dass der Apfel auf den Boden fällt, die Planeten um die Sonne kreisen und wir mit unseren Raketen zu anderen Sternen fliegen können.


Gravitation zieht alles an. Die Stärke der Gravitation hängt von der Masse des Objekts ab. Von der Sonne geht eine stärkere Gravitation aus als von unserem kleinen Mond. Die Gravitation hängt aber nicht nur von der Masse des Objekts ab, sondern auch von der Entfernung zu einem anderen Objekt. Je weiter das andere Objekt entfernt ist, desto weniger wirkt die Gravitation.


Was aber passiert, wenn sich alle Sterne und Planeten, alle Kometen und Gasnebel immer näher kommen? Die Gravitation zwischen ihnen wird immer stärker. Und wenn alle Materie und alle Energie in einem Punkt, der Singularität, zusammen gekommen ist, ist die Gravitation riesig. Was, um Himmels willen, war dann für den Knall verantwortlich? Es muss eine Kraft gewesen sein, die stärker als die Gravitation zum Zeitpunkt des Urknalls war. Was aber war das für eine Kraft und wo ist sie hin? Und, vor allen Dingen, wo kam sie her? Wo kam die Kraft her, die stärker war, als die Gravitationskraft zum Zeitpunkt Null?


Wir kennen in unserer Welt vier Kräfte: Die Gravitation, die elektromagnetische Kraft, die schwache Kernkraft und die starke Kernkraft. Aber bei den Verhältnissen, die zur Zeit des Urknalls herrschten, waren alle Kräfte zu einer einzigen Kraft zusammengefasst. Und diese eine Kraft dürfte riesig gewesen sein. Woher also kam die größere Kraft, die dafür sorgte, dass es knallte? Was war für den Knall verantwortlich?

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Wir bestehen aus Atomen – wirklich? (Seite 184 ff)
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Unser Körper besteht aus Zellen. Das ist zunächst für Sie sicher kein großes Geheimnis. Zellen bestehen aus einer Zellhülle und den Zellbausteinen. Diese wiederum bestehen aus Molekülen, kleinen und sehr großen Molekülen. Moleküle sind nun abermals zusammengesetzt aus Atomen. Und Atome bestehen aus Protonen, Neutronen und Elektronen.


Wenn wir, und alles was uns umgibt, aus Atomen aufgebaut sind, so haben wir das Problem zu erklären, weshalb sich unsere Körper wie eine feste Einheit anfühlt und nicht wie eine Welle. Atome verhalten sich wie Wellen oder Teilchen, je nach Experiment. Wir aber sind zweifellos Teilchen. Wo ist dann unsere Wellennatur? Oder sind wir doch keine materiellen Teilchen?


Elementarteilchen haben scheinbar die Eigenschaft, sich erst dann als materielle Objekte zu zeigen, wenn sie beobachtet werden. Dabei spielt es keine Rolle, zu welchem Zeitpunkt die Beobachtung stattfindet. Elementarteilchen haben weiter die verrückte Eigenschaft, dass sie plötzlich an einem Ort auftauchen können und gleichzeitig an einem anderen Ort verschwinden, ohne dass wir sagen können, wie sie den Raum zwischen den beiden Orten überwunden haben. Sie sind hier und im nächsten Moment dort und das ohne Zeitverzögerung.


Wir können die Eigenschaften eines Elementarteilchens ändern und zur gleichen Zeit wird sein gebundenes Zwillingsobjekt auf diese Änderung reagieren. Dabei spielt die Entfernung der beiden keine Rolle.


Alle diese Eigenschaften der Elementarteilchen sind durch unzählige Experimente nachgewiesen. Die Objekte, aus denen scheinbar unsere Welt und damit auch wir aufgebaut sind, führen uns zu fürchterlichen Paradoxien. Wenn aber wissenschaftliche Erkenntnisse zu Paradoxien führen, muss man sich zwangsläufig fragen, ob die Welt tatsächlich paradox ist, oder ob unsere Interpretation der wissenschaftlichen Erkenntnisse nicht stimmt.


Sich eine paradoxe Welt vorzustellen ist weitaus schwieriger als anzunehmen, dass vielleicht unsere Interpretationen nicht ganz richtig sein könnten. Aber trotzdem hält die Wissenschaft unverbrüchlich an der materiellen Auffassung unserer Welt fest. Die Welt besteht aus Atomen, so wird immer wieder behauptet, gleichgültig ob uns diese Interpretation in mehrere Zwickmühlen führt oder nicht.


Aber die Vorstellung, dass alles was uns umgibt aus Atomen besteht, ist eine unbewiesene Hypothese. Es gibt absolut keinen Beweis dafür.


Ich höre Sie förmlich stöhnen. Wie kann jemand eine solche Behauptung aufstellen, wo wir doch täglich durch unsere Forschung bewiesen bekommen, dass es so ist. Chemiker bauen in ihren Labors Moleküle zusammen, die es in der freien Natur nicht gibt. Sie benutzen dazu die Erkenntnisse aus der materiellen Sicht der Welt. Wir können makroskopische Objekte so dünn zerschneiden, dass nur eine Schicht aus Molekülen übrig bleibt die wir unter einem Rasterelektronenmikroskop untersuchen können. Das sind nur ein paar Argumente dafür, dass unsere Welt doch scheinbar tatsächlich aus Teilchen besteht, dass die materielle Sicht der Welt richtig ist.


Das aber ist ein Trugschluss. Die Quantenmechanik zeigt ganz klar, dass die elementaren Objekte erst dann materielle Eigenschaften annehmen, wenn wir sie beobachten. Wenn wir sie nicht beobachten, sind es keine materiellen Objekte. Jeder wissenschaftliche Versuch ist eine Beobachtung und deshalb sehen wir um uns herum nur materielle Objekte. Die materielle Welt wird erst dann aufgebaut, wenn sie beobachtet wird. Das ergaben unzählige Versuche aus der Quantenphysik.


Die Welt offenbart sich uns nur so, weil wir in ihr leben und sie beobachten. Wenn aber die Welt nicht aus Materie aufgebaut ist, wenn also auch wir nicht aus Materie bestehen, was sind wir dann?


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