Laswintha Merz
Die Autorin wurde 1947 geboren und hat sich zunächst ganz normal entwickelt, bis sie Ende der 70er Jahre des 20. Jahrhunderts zwar nicht die Muse küßte, aber der Hafer des Pegasus stach. Das Ergebnis war ein Bändchen mit Satiren Hinter den Bergen und anderswo.
Verschiedene Begebenheiten aus dem realen Leben - Milch von glücklichen Kühen, Absatzprobleme der Wirtschaft, gescheiterte Diäten, Verlegenheitsgeschenke, Urlaubsstau auf der Autobahn - werden satirisch überspitzt und in eine Rahmenhandlung eingebettet. Katherlieschen, das nicht dumm ist, aber nicht immer das tut, was die Leute für richtig halten, wird von ihrem Mann Frieder zum Lernen in die Welt geschickt und berichtet von seinen Erfahrungen.
Die Anregung für den Krimi Ein Erbe zu viel gab ein reales Ereignis. Während die Tätigkeit von Pflegeheimen gesetzlich geregelt ist, haben private Pflegedienste mehr Freiheiten. Da kann es schon einmal vorkommen, daß der Pflegedienst erbt und die Verwandten leer ausgehen. Eine solche Konstellation war das Fundament, auf der die Autorin ein wildes Phantasiegebäude errichtet hat.
Die Politiksatire Asyl.Jetzt oder nie ist eine Reaktion auf die Flüchtlingskrise 2015, in der alle Maßstäbe für ein vernunftgeleitetes staatliches Handeln mißachtet werden. Wenn der Staat die Grenzen nicht mehr kontrolliert, gibt er sich selbst auf. Die Autorin hat sich bemüht, eine möglichst unwahrscheinliche Folge dieser Politik darzustellen, wird aber von Zweifeln geplagt, daß die Wirklichkeit sie überholen könnte, wie das folgende Interview zeigt:
Lesen Sie das Exklusivinterview von Ahtniwsal Zrem (AZ) mit Laswintha Merz (LM) über Asyl. Jetzt oder nie:
AZ: Frau Merz, hat Ihr Name \\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\'Merz\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\' etwas mit dem Vormärz zu tun?
LM: Nein, eher mit dem April.
AZ: Warum haben Sie ihrem Buch den Titel \\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\"Asyl. Jetzt oder nie.\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\" gegeben?
LM: Weil das der Wahrheit entspricht.
AZ: Was ist das Besondere an Ihrem Buch?
LM: Es ist in diesem Jahr meine erste Satire zur Flüchtlingskrise.
AZ: Was hat Sie an diesem Stoff gereizt?
LM: Alles.
AZ: Wie lange haben Sie an \\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\"Asyl\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\" gearbeitet?
LM: Zu lange. Ich arbeitete immer zu lange.
AZ: Die Handlung beginnt kurz nach der Öffnung der deutschen Grenzen für Flüchtlinge. Wenn Sie zu diesem Zeitpunkt mit dem Buch begonnen haben, haben Sie das Buch in kurzer Zeit geschrieben. Warum hatten Sie eine solche Eile?
LM: Weil ich fürchtete, mich erschießen zu müssen. Ein Satiriker muß sich erschießen, wenn er von der Wirklichkeit überholt wird.
AZ: Sie schildern in Ihrem Buch Männer, die gegen Gesetze verstoßen. Die Frauen schneiden besser ab. Haben Sie etwas gegen Männer?
LM: Nein. Die Männer hatten etwas gegen Gesetze.
AZ: Warum haben Hassans Kameraden keine Namen?
LM: Ich wollte nicht so viele syrische Promis zu Spionen machen. Ich bastele ausländische Namen aus öffentlich zugänglichen Quellen zusammen.
AZ: Und deutsche?
LM: Aus dem Telefonbuch.
AZ: Haben Sie eine Botschaft für den Leser?
LM: Lesen Sie auch mein nächstes Buch.
AZ: Vielen Dank für das Interview.
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