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Reiseberichte
Buch Leseprobe Okinawa, Valeria Jana Schwanitz, August Wierling
Valeria Jana Schwanitz, August Wierling

Okinawa


Unterwegs in Japans südlichen Landen

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... Okinawa ist das etwa 1000 Kilometer lange Südlicht von Japan und eine unter Japans 47 Präfekturen. Je nachdem, was noch als Insel zählt, besteht die Inselkette aus 363 oder eintausend Inseln, von denen 48 bewohnt sowie alle subtropisch sind. Die Insulaner nennen sich Leute vom Meer, lieben dasselbe, zudem die Pracht der Blüten und die Sonne. Jahrhunderte lebten sie in ihrem eigenständigen Königreich namens Ryūkyū (gesprochen: Rüükjuu) und verstanden es, geschickt und friedfertig, die oft ruppigen Nachbarn China und Japan in Schach zu halten. Die Insulaner konterten mit kluger Diplomatie, lukrativem Handel, facettenreicher Kultur und maßgeschneidertem Kunsthandwerk. Wenn die chinesischen Gesandten dann wieder ein halbes Jahr im Inselreich auf Reede lagen und auf das Drehen des Monsuns warteten, um voll beladen zum Kontinent zurückzukehren, unterhielten die Bewohner Ryūkyūs sie mit tagelangen Theaterstücken, Eisā-Straßentänzen und Kammermusik, kredenzten feinste Speisen und reichten liebliche Getränke. Nun, einen Awamori-Schnaps in Ehren kann wohl niemand verwehren. Der eine oder andere Diplomat war hernach so umnebelt, dass ein paar Possen hier und da nicht weiter auffielen. Oder warum sonst zauberten die Leute vom Meer Schweinestallmuster in feinste Webarbeiten? ...


Heute zieht Okinawa mit seinen gut 1,4 Millionen Einwohnern viermal so viele Touristen an, die meisten aus anderen japanischen Präfekturen. Außerdem verbringen viele Chinesen, Koreaner, Taiwanesen und einige Nordamerikaner und Europäer hier ihre Ferien. Man heiratet und flittert gern auf Okinawa, denn es schimmert wieder durch, das Paradies, das es einmal war. Ob es sich dabei tatsächlich um jenes in historischen Quellen erwähnte, sagenhafte Paradies hinter dem Meer namens "Nirai Kanai" handelt oder gar um den untergegangenen Kontinent "Mu", das mythische Paziflantis, ist umstritten. Gleichwohl veranlassen die seltsamen Gesteinsformationen bei den Yaeyama-Inseln den einen oder anderen Prä-Astronauten zu so manchen Traumreisen, und ein Paradies für Taucher ist Okinawa allemal. Das Wasser glasklar, die Korallenriffe farbenprächtig und selbst im Dezember herrscht Badewetter, wenn der Tourist denn sommerliche Ostseemaßstäbe anzulegen gewillt ist. Die Leute vom Meer allerdings zieht es im Winter nicht ins Wasser. Im Sommer ebenso wenig, doch das ist wieder eine andere Geschichte. ...


Die Totenkultur auf Okinawa ist nun tatsächlich ungewöhnlich im Vergleich zu japanischen Traditionen. Zum Beispiel feiert die Familie regelmäßig am Grab mit Tischtuch und allerlei Feinem: Salzige und süße Küchlein, Meeresweintrauben und lila Kartoffeln, Tinten- und Kringelfisch Gurukun, alles vom Schwein, aber ohne das Grunzen. Die Ahnen sind beim Schmaus mit von der Partie. Musik, Tanz und Gesang bleiben nicht aus. Man versteht sich und lebt es: »Ichariba chōdē – Einmal getroffen, sind wir wie Brüder und Schwestern.« Niemand wird ausgeschlossen, selbst wenn schon ein paar Jahrhunderte ins Land gezogen sein mögen. Da fühlen wir uns ein wenig erinnert ans erwähnte Paradies auf den friedliebenden Inseln. Und wie der Leser es findet, verraten die nächsten Seiten.


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