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Buch Leseprobe TÖDLICHES VERLANGEN, Michael Dullau
Michael Dullau

TÖDLICHES VERLANGEN


Ungeklärte und rätselhafte Todesfälle

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»MIT MIR NICHT!« – DER AUSBRUCH Unteroffiziersschüler Axel Stahnke 12. Februar 1988, 5:00 Uhr, Unteroffiziersschule der DDR-Grenztruppen, Perleberg (ehemals Bezirk Schwerin) »Unteroffiziersschüler Stahnke! – Die Wachkontrolle ist hiermit beendet!« Der Ausbilder im Rang eines Oberfeldwebels schrieb etwas in sein Notizbuch und verstaute es dann in seiner braunen Kartenumhängetasche. »Eine Analyse Ihrer Dienstdurchführung erfolgt morgen nach Beendigung Ihres Wachdienstes in der theoretischen Ausbildung!« Der Oberfeldwebel rückte seine Fellmütze gerade. Es wehte ein scharfer Ostwind an diesem eisigen Februarmorgen. Das Thermometer zeigte acht Grad unter Null an. »Eines will ich Ihnen aber jetzt schon mit auf den Weg geben, Genosse Unteroffiziersschüler – für Ihre weitere Dienstdurchführung! Sie müssen unbedingt Ihre Aufmerksamkeit erhöhen, Stahnke! Und auch Ihre Konzentrationsfähigkeit verbessern! Sie lassen sich zu leicht ablenken! Haben Sie das verstanden?!« Stahnke verzog das Gesicht. Man sah ihm deutlich an, dass er nach dieser frostigen Nacht, in der er fast ununterbrochen im Freien gewesen war, genug hatte. Ganz im Gegensatz zu seinem Ausbilder, dem die Kälte nichts anzuhaben schien. »Jawohl, Genosse Oberfeldwebel!«, sagte Stahnke in hörbar nachlässigem Ton. Der Ausbilder registrierte den Tonfall sofort und donnerte los. »Ich erwarte Enthusiasmus, Genosse Unteroffiziersschüler! Auch nach einer 12-Stunden-Schicht! Und auch bei Minusgraden im Freien! Verstanden?! Sie sind ein Unteroffiziersschüler der Grenztruppen! Sie wollen zur Elite des Militärs in unserem Staat gehören!« Stahnke riss sich zusammen und straffte seinen müden Körper. »Jawohl, Genosse Oberfeldwebel!« »Ich höre nichts!« »Jawohl, Genosse Oberfeldwebel!«, rief Stahnke. »Ich höre noch immer nichts!« »Jawohl, Genosse Oberfeldwebel!«, schrie Stahnke. »Das üben wir noch, Genosse Unteroffiziersschüler!« Der Ausbilder sah auf seine Armbanduhr. »Frühstückszeit! Im Laufschritt zum Essen-fassen! Zack-zack!« * * * Axel Stahnke wurde am 12. Januar 1969 in Rostock geboren. Er lebte in Dargen auf der Insel Usedom (Mecklenburg-Vorpommern) und absolvierte dort die 10-klassige Polytechnische Oberschule. Anschließend erlernte er den Beruf eines Facharbeiters für Pflanzenproduktion in der örtlichen LPG. In seiner Freizeit engagierte sich Stahnke als Helfer beim Deutschen Roten Kreuz und in der Arbeitsgemeinschaft »Junge Sanitäter«. Mit 14 Jahren wurde er Mitglied der GST, der Gesellschaft für Sport und Technik in der Sektion Sportschießen. (Die GST war eine vormilitärische Massenorganisation in der DDR, die junge Männer schon während der Schulzeit auf ihren späteren Wehrdienst vorbereiten sollte.) Durch seine Mitgliedschaft in der Sportschützengruppe wurden die Rekrutierungsoffiziere der Nationalen Volksarmee auf ihn aufmerksam und versuchten, den Heranwachsenden für eine Laufbahn als Berufsunteroffizier zu werben. Dem zuständigen Wehrkreiskommando Malchin gelang es dann auch, den jungen Stahnke für eine Karriere bei den Grenztruppen zu begeistern. Mit gerade einmal 16 Jahren unterschrieb er eine Verpflichtungserklärung für die Laufbahn eines Berufsunteroffiziers der Grenztruppen. Seine Einberufung an die Unteroffizierschule der Grenztruppen nach Perleberg erfolgte unmittelbar nach der erfolgreichen Beendigung seiner Facharbeiterausbildung. Er war gerade 18 Jahre alt. * * * Als Stahnke im Speisesaal der Unteroffiziersschule eintraf, fand er die Küche verlassen vor. »Eh, Küchenbullen! Aufmachen!«, rief er. »Ich will Frühstück!« Doch niemand rührte sich. »Aufmachen!«, schrie er und trommelte mit den Fäusten gegen die heruntergelassenen Jalousien der Küchenschalter. »Ich will mein Fresspaket!«


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