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regionale Bücher
Buch Leseprobe Jean Paul in Oberfranken, Karla Fohrbeck
Karla Fohrbeck

Jean Paul in Oberfranken


Der Jean-Paul-Weg zwischen Joditz & Sansparei

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Warum nennt der Dichter sich Jean Paul?
Wie oft konnte man nicht schon diese Frage hören:
„Wieso heißt ‚Jean Paul‘ eigentlich ‚Jean Paul‘? Der Mann war doch ein Deutscher?“
Und spricht man ihn nun Jam Paul oder Schon Paul aus? Auf fränkisch oder auf Französisch?
Denn oft spricht man gleich beide Vornamen französisch aus, als gälte es, einen Jean Pool zu feiern.
Die Frage ist berechtigt – und kann leicht beantwortet werden: Der junge Johann Paulus Friedrich Richter fühlte sich so sehr von der Gedankenwelt des französischen Philosophen Jean Jacques Rousseau (1712 bis 1778) – des „großen Rousseau“, wie er ihn einmal nennt – berührt, dass er seinen ersten Vornamen ins Französische übersetzte.

Seit 1790, Jean Paul ist damals in Schwarzenbach a. d. Saale Winkelschullehrer und sammelt da seine pädagogischen Erfahrungen, nennt er sich Jean Paul.
Mit Rousseau wurde der Mann geboren, der ein ganzes Zeitalter mit seinen Thesen über die Freiheit und die Natur des Menschen, über eine gerechte Gesellschaft und gelungene Erziehung faszinierte.
Jean Paul hat, darin den meisten Rousseauianern seiner Zeit verwandt, nur Brocken seiner Philosophie benutzt, um seine eigenen Ideen daraus zu schlagen:
Weniger die Zivilisationsfeindlichkeit als die Rechtfertigung der Revolution.
Wir müssen uns den jungen Dichter, den Verfasser der Unsichtbaren Loge und des Hesperus, als einen revolutionären Menschen vorstellen, der seinen Rousseau gelesen hatte und, zumindest anfangs, von der Französischen Revolution fasziniert war.
Er hatte insbesondere die Erziehungsideale des Schweizer Franzosen in dem Roman Emile oder über die Erziehung studiert.
Wäre Jean Paul auf die Idee gekommen, in seinen ersten Bayreuther Jahren eine äußerst umfangreiche, über weite Strecken lebenskluge, humane Erziehungslehre namens Levana zu verfassen, wenn er nicht die des Pädagogen Rousseau gekannt hätte? Es ist, auch angesichts von Jean Pauls eigener pädagogischer Praxis als Hoflehrer und Vater, unwahrscheinlich.
Die Einflüsse, denen Jean Paul lebenslang unterlag, lassen sich allerdings nicht auf Rousseau reduzieren. Sein Denken speiste sich aus den Einflüssen der väterlichen Theologie, arbeitete sich an Leibniz ab, nahm mit Mendelssohn, Nicolai und Lessing die Maximen der Aufklärung auf, orientierte sich an Philosophen wie Jakobi, die heute nicht mehr gelehrt werden, polemisierte mit Voltaire gegen die Kirche – und glaubte doch immer an einen allgütigen Gott. Rousseau hat mit seiner Philosophie der Erziehung dazu beigetragen, Jean Pauls frühes Revoluzzertum in das Geleise einer praktikablen, letzten Endes gläubigen Lebenskunst zu leiten, die auf die Kleinen ausstrahlen sollte.
Es ist vielleicht kein Zufall, dass jene Aphorismen des Denkers Jean Paul zu den beliebtesten gehören, die man aus der Levana herausbrach. Liest man also einen solchen klugen Spruch, sollte man sich daran erinnern, dass in ihnen die Erinnerungen an den mehr genannten als gelesenen Franzosen wie das Insekt im Bernstein bewahrt wurden. Es sind nicht die schlechtesten Lehren, die Jean Paul in seiner persönlichen Erziehungslehre der Welt übermittelt hat.
Chronologie I – Vision 2001
Wandern auf historischen Wegen

Im Anschluss an das Jubiläumsjahr 2000, dem 175. Todestag des oberfränkischen Dichters, brachte die Tourismuszentrale Fichtelgebirge Ende 2001 ein Heft „Wandern auf historischen Wegen“ heraus, in dem die Wegstrecke Nr. 9 von Bernd Häuser von Mödlareuth bis Bayreuth dem „Elixier Jean Pauls“ gewidmet war.
Die damalige Wegstrecke – in 6 Tagesetappen à 15 bis 20 km eingeteilt und theoretisch auf vorhandenen Wegen zu gehen – geriet, wie die anderen historischen Wege auch, bald in Vergessenheit. Sie bildete aber später im Verbundprojekt die Vorlage für die Vision des bis 2012 realisierten literarisch-philosophischen Jean-Paul-Weges von Joditz nach Sanspareil, wobei die Streckenführung zwar großenteils, aber nicht durchgehend deckungsgleich ist. Im Kapitel Wanderstrecken hier im Buch lässt sich das gut vergleichen.


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