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> Politik, Gesellschaft > Wie der Mensch denkt.
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Politik, Gesellschaftskritik
Buch Leseprobe Wie der Mensch denkt., Beate Handler
Beate Handler

Wie der Mensch denkt.


Die Milliarden im Kopf.

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Inhaltsübersicht:



Wie der Mensch denkt


Können Babys logisch denken? | Denkroutinen -


bei allen gleich? | Die Milliarden im Kopf | Welche


Geheimnisse bietet das Gehirn? | Gedanken sichtbar


machen | Wer bringt Kinder auf dumme Gedanken? |


Gehirne der Zukunft | Beurteilungsprozesse und implizite


Persönlichkeitstheorien | Tunnelblicke und Schwarz-


Weiß-Programme | Intelligenz - Und woher kommt


sie eigentlich? | Sind böse Gedanken ansteckend? |


Im Zwiespalt von Entscheidungen | Denkfallen,


Denkverbote, Denkblockaden | Gibt es den freien Willen?


 


Wie der Mensch fühlt


Verbotene Gefühle? | Emotionen und ihre Funktionen |


Was wäre ein Leben ohne Gefühle? | Liebe -


Schmetterlinge im Bauch | Stimmungen liegen in


der Luft - Frühlingsgefühle machen sich breit |


Stimmungsbarometer und Depressivitätsskalen |


Blind gegenüber Gefühlen | Was ist Humor? | Es


ist zum Aus-der-Haut-Fahren | Negative Gefühle


und Suizid | Den Emotionen ausgeliefert? | Was


ist emotionale Intelligenz?| EITLS - emotionale


Teilleistungsstörung? | Mythos weibliche Intuition? |


Gefühlsverletzungen und Beleidigungen


 


Wie der Mensch handelt


Gedankenlose Ausrutscher und Versprecher |


Achtsamkeit als Grundsatz | Das LOTTA-Prinzip -


Look, Think, Talk | Vom Unterbewusstsein gesteuert? |


Eifersucht - die blinde Leidenschaft | Warum handeln wir


gegen unsere Gefühle? | Strategisches und manipulatives


Handeln | Handeln als Subkategorie von Verhalten? |


Wann sind wir zufrieden? | Ich sage Ja - und meine


Nein! | Kränkungen und Kurzschlusshandlungen |


Zivilcourage - zwischen Mut und Feigheit



 


Auszug aus: Wann beginnt das Denken?


Böse Zungen könnten jetzt behaupten „bei manchen Menschen beginnt es nie!" Auch wenn es so wirken mag, ist das jedoch schlichtweg unmöglich und außerdem ist ein Denkprozess nicht direkt beobachtbar. Er läuft im tiefsten Inneren eines Menschen ab. Nicht so bei der Zeichentrickfigur Wickie (aus der Serie „Wickie und die starken Männer"), denn er denkt hörbar, plakativ und für seine Umgebung beobachtbar. Er reibt während eines intensiven Denkvorgangs seine Nase und verkündet dann mit strahlendem Gesicht und einem Sternchenfeuerwerk rund um seinen Kopf: „Ich hab's!". Wenn die Denkvorgänge aller Menschen so laut und sichtbar wären, kämen wir vor lauter Sternchenfeuerwerken und Ausrufen gar nicht mehr zur Ruhe. Bei nachdenklichen Menschen wären die Nasen zudem ganz rot vom vielen Reiben. Gut, dass es die Natur so gestaltet hat, wie es eben ist.


Wenn ich Säuglinge beobachte, kommt mir oft der Verdacht, dass sich diese winzigen Menschlein schon viel mehr zur großen weiten Welt denken, als Erwachsene annehmen. Ich beobachte bei Säuglingen oft einen Gesichtsausdruck, der uns zu verstehen gibt „Ja was macht ihr euch denn für Probleme?", oder „Nervt mich doch nicht so mit eurem Gebrabble - ich verstehe weit mehr als ihr denkt!".


Die aktuelle Forschung bestätigt meine Annahmen, dass Babys bereits logisch denken können, lange bevor sie laufen und sprechen lernen. Sie durchforsten als kleine Entdecker in Windelhosen die Welt nach Interessantem. Die Entwicklungspsychologin Sabina Pauen fand heraus, dass Kinder mit sieben Monaten bereits über Ursache und Wirkung nachdenken. So wissen sie, wenn ein Baustein zu weit über eine Tischkante hinausragt, fällt er auf den Boden. Diese Beobachtung konnte ich in meiner Jugend beim Babysitten machen. Ich hatte Max, einen kleinen Buben, auf meinem Schoß sitzen und ihm fiel der Löffel aus der Hand. Ich beugte mich verdreht und ächzend zum Boden, um den Löffel aufzuheben und ihn Max zu überreichen. Schwups, schon war der Löffel wieder am Boden und ich hob ihn erneut auf - begleitet von einem Krachen und Knirschen in meiner Wirbelsäule. Jedes Mal wenn nun der Löffel wieder zu Boden fiel, blickte Max unschuldig, unwissend und traurig drein, als könnte er keine Wässerchen trüben. Hob ich den Löffel auf und gab ihn Max, dann strahlte er.


Ich denke zwar nicht, dass durch das oftmalige Bücken der Grundstein für einen Bandscheibenvorfall gelegt wurde, jedoch ließ ich mich, unwissend und naiv, gute zehn Minuten von Max manipulieren, sein Löffelsklave zu sein. Als der Löffel zum ungefähr zwanzigsten Mal zu Boden fiel und Max sich das Lachen nicht mehr verkneifen konnte, kam auch mir schön langsam die Erkenntnis, dass er den Löffel bewusst fallen ließ und sich so ein Spiel erschaffen hatte. Nicht nur, dass es Max Spaß machte den Löffel klangvoll der Erde entgegen trudeln zu lassen, meine Akrobatik, Mimik und Gestik waren für Max die Witzsensation des Tages.


Der Mensch kommt bereits mit einigen Grundfähigkeiten auf die Welt, wovon jene, sich aktiv mit der Umwelt zu beschäftigen, die Voraussetzung für eine reichhaltige Denkentwicklung darstellt. Der kleine Mensch nimmt Dinge wahr, erinnert sich und kann Zusammenhänge herstellen. Die Wissenschaftlerin Pauen geht sogar so weit zu sagen, dass Babys mit einem Kernwissen von Sprache, Mathematik, Physik und vielen weiteren Bereichen in unsere Welt purzeln. Und schon bevor Babys ihren Purzelbaum in die Welt schlagen, finden bereits Lernprozesse statt, wie eine Studie zeigt. Ungeborenen Kindern wurde während der letzten sechs Schwangerschaftwochen täglich von ihren Müttern eine ausgewählte Geschichte laut vorgelesen. Nach der Geburt zeigte sich dann, dass die Kinder diese Geschichte eindeutig am liebsten hörten.


Das Gehirn des Menschen verfügt bei der Geburt über ungefähr 100 Milliarden Nervenzellen in denen das Kernwissen gespeichert ist. Vergleicht man diese Zahl mit etwas Vorstellbarem, eignet sich hierfür der Himmel, denn so viele Sterne existieren auch in unserer Milchstraße. Sterne müssen jedoch nicht gefördert, stimuliert und gepflegt werden, um zu leuchten. Das Baby und Kleinkind hingegen braucht viele Anregungen von außen um zu


 


Auszug aus: Gedanken und Erziehung


"Durch Erziehung verlernen wir „zu re-agieren" und stattdessen üben wir, die Welt so zu sehen, wie wir sie sehen sollen, und nicht, wie sie ist."


nach Keith Johnstone


 


Man darf keine Fehler machen!


Jeder muss mich mögen!


Es ist wichtig, was die Leute über mich denken!


Menschen lauern nur auf die Schwäche von anderen!


Man darf sich nicht gehen lassen!


Die sanftere Variante einer solch groß-, wie elterlichen „Gehirnwäsche" kennen vermutlich viele Menschen aus ihrer Kindheit und Jugendzeit:


Nach dem Klo und vor dem Essen, Hände waschen nicht vergessen!


So lange du deine Füße unter unseren Tisch stellst, hast du zu machen was dir deine Eltern sagen!


Gegessen wird, was auf den Tisch kommt!


Anständig oder gar nicht!


Wenn Erwachsene reden, bist du still ...! Rede erst, wenn du gefragt wirst!


Was ich darf, darfst du noch lange nicht!


Kinder die was wollen, kriegen was auf die Bollen! (= Finger, dieser Spruch stammt aus Norddeutschland)


Wenn du den Kaugummi verschluckst, klebt dein Magen zusammen!


Nach dem Eis gibt´s keine Limonade, sonst bekommst du Läuse im Magen.


Keine Erbsen in die Nase stecken!


Die obskur heiteren Regeln, stellt man später infolge von Erfahrung und erworbenen Wissen natürlich in Frage oder würde solches sowieso nicht tun. So stecken sich Erwachsene kaum noch Erbsen in die Nase. Aus Kindernasen hingegen müssen HNO-ÄrztInnen des Öfteren Erbsen, Perlen, Spielfiguren oder andere erstaunliche Dinge angeln. Bringen Erwachsene durch solche Regeln, die ohne Anlass dahingesagt werden, Kinder nicht erst  auf „dumme" Gedanken?


Die  strengen „Überlebensregeln" die uns durch elterliche, großelterliche und sonstige Erziehungsstile in unserer Kindheit auferlegt wurden, haben wir oft stark verinnerlicht und daher können sich viele Menschen auch im Erwachsenenalter nicht davon trennen.


Die Auswirkung eines solchen anerzogenen Denkstils, nennt der Psychologe Albert Ellis scherzhaft, jedoch mit ernstem Hintergrund, „Mussturbation". Nein, es hat mich nicht mein Tippfehlerteufelchen ausgetrickst und nein, ich habe auch kein moralisierendes Engelchen auf meiner Schulter sitzen, welches mir ins Ohr flüstert „Masturbation ist ein ‚Pfuiwort', das musst du verändern."


Ellis nannte „Man muss"-Einstellungen tatsächlich „Mussturbation". Im Gegensatz zur Masturbation beglückt die Mussturbation jedoch in keiner Weise. Das einzige, was die beiden Begriffe gemeinsam haben, sind womöglich die daraus resultierenden Schuldgefühle. Bei der Masturbation, weil man auf diese Weise sein Bedürfnis gestillt hat und bei der Mussturbation entstehen die Schuldgefühle, wenn man NICHT mussturbiert hat.


Solche verinnerlichten Regeln stellen für so manche Betroffene oft eine zentnerschwere Seelenlast dar und können zu gesundheitsschädlichem Verhalten im Erwachsenenleben beitragen. Man kann sie auch als ungünstige Mythen bezeichnen und es lohnt sich, sie auch mal zu hinterfragen und zu versuchen, Gegenargumente zu finden.


Die Mussturbation ist überliefertes, unreflektiertes, suggeriertes Gedankengut und somit großteils ein Produkt der Erziehung. So schnürt uns auch heute noch das enge Korsett der Erziehung beispielsweise in sexuellen Bereichen,


wie eben der Masturbation, ein.


Welche Weltanschauungen, welche Überlebensregeln, welche Gedankenwelten, welches Wissen über die Welt und seine Bewohner wurden uns durch unsere Bezugpersonen und Lehrpersonen vermittelt und dominieren noch immer unser Denken? Machen Sie sich hin und wieder Gedanken darüber, wie Ihr Stil, über die Welt und die Lebewesen zu denken, sich entwickelt hat? Welche äußeren Einflüsse auf Ihre Einstellungen und Werte wirkten und wirken?


Wenn Sie Lust und Laune haben, überprüfen Sie anhand der folgenden Aussage, ob Sie Überlebensregeln verinnerlicht haben und an diesen „(...)" Stellen entsprechende


Begriffe einsetzen können:


Nur wenn ich IMMER das vorgeschriebene oder sinnvolle Verhalten (...) zeige und die dazugehörigen


 


Auszug aus: Warum fühlen wir, was wir fühlen?


Kürzlich wanderte ich durch eine tief verschneite Landschaft: Der Schnee funkelte, flirrte und vibrierte und im gleißenden Sonnenlicht - abertausende Diamanten bringen kein so euphorisches Glitzern zustande. Der Himmel leuchtete in einem Blau, das in keinem Malkasten zu finden ist oder zu mischen möglich wäre. Die Luft klirrte. Die Stille war hörbar. Hin und wieder wurde von ganz oben beschlossen, einen pastellgrauen Tüllvorhang vor die Sonne zu ziehen und Schneekristalle zur Erde zu schicken. Dann wandelte sich der „Sonnenstrahlenwald" in einen weißschillernden Märchenwald. Schneeflocken fielen weich und dicht auf kristallweiß verzierte Bäume und blieben dort haften, um das Kunstwerk aus Eis und Schnee zu beleben. Leises Schneerieseln war wie Musik in der tiefen Waldesstille. Die flauschigen Flocken kitzelten im Gesicht. Hin und wieder fluschte eine ins Nasenloch und brachte den Winterduft ganz nahe, ...


Und ich habe mich dabei einfach gut gefühlt! Warum?


Führe ich mir dieses Bild nun vor Augen, so kann ich die Empfindungen von damals wiederbeleben. Warum kann ich „nachfühlen"?


Wie Sie bereits im Kapitel „Gedanken und Emotionen" gelesen haben, sind unsere Gedanken die Schuldigen! Diese Gedanken werden jedoch nicht willentlich und bewusst von uns gefasst, sondern schwirren, sausen oder schleichen im Untergrund unseres Gehirns herum. Sie sind UntergrundkämpferInnen und wie solche können sie für eine „gute Sache" eintreten, leider aber auch für eine abscheuliche.


Jene Gedanken, die dazu beitrugen, dass ich mich in der Winterlandschaft gut fühlte, hängen mit wunderschönen winterlichen Kindheitserinnerungen zusammen. Aber auch noch im Erwachsenenalter liebe ich Schnee, Winter und die klirrende, trockene Kälte. Das alles führt natürlich dazu, dass meine Stimmung in dieser Umgebung eine gute ist und ich mich gut fühle. Würde ich denken Schnee, Winter und Kälte sind widerlich, hätte ich natürlich ein anderes Urlaubsziel gewählt. Vorausgesetzt ich kenne meine Gefühle und weiß so auch um meine Bedürfnisse.


Etwas zu fühlen, kann aber auch gefährlich sein. Dann nämlich, wenn sich ein Mensch von seinen Gefühlen überflutet fühlt und nicht weiß, wie er sie bändigen kann. Einerseits gibt es natürlich Situationen, die sehr intensive Gefühle auslösen können, andererseits gibt es aber viele Menschen, die damit trotzdem umgehen können. Woran liegt das? Was hat daran Anteil? Ein Teil steht im Zusammenhang mit den Temperaments- & Persönlichkeitsanteilen die uns in die Wiege gelegt wurden. Zu einem anderen Teil liegt es am „Lernen von Modellpersonen", also was wir durch Beobachtung der Verhaltensweisen und Einstellungen von Eltern und Bezugspersonen in uns aufnehmen. Auch das soziale Umfeld in dem wir aufwachsen, nimmt Einfluss darauf, wie wir mit Gefühlen umgehen. Einen weiteren Anteil hat natürlich, wie schon so häufig, die Erziehung. Besonders die geschlechtsspezifische Erziehung. „Ein Indianer kennt keinen Schmerz!" Abgesehen davon, ob das den Tatsachen entspricht, kenne ich keine weibliche Variante dieser Aussage wie „Eine Squaw kennt keinen Schmerz".


Sieht man sich indianische Weisheiten an, so würde es mich erstaunen, dass dieses Sprichwort, aus dieser Quelle stammt. Es würde beispielsweise im Widerspruch mit einer Aussage von Keokuk, Häuptling der Sauk, stehen, zumal sich das Indianische Volk auch als Teil seiner Umwelt sieht: „Reißt nicht das Eingeweide unserer Erde auf. Sonst werden die Flüsse und Bäume weinen."


So scheint „der schmerzresistente Indianer" doch eher unseren Breiten entsprungen und aus europäischen Vorurteilen a la „Winnetou" zurechtgezimmert zu sein. Vermutlich mit dem Ziel, sich kleine Buben so hinzubiegen, dass sie tapfer ihr Gesicht wahren, obwohl ihnen zum Heulen zumute ist. So lernen diese Kinder, dass es schlecht ist, Gefühle zu haben. Es sei ein Zeichen von Schwäche. Schwach sein ist gefährlich, denn dann metzeln einen die Starken nieder. Also was tut nun ein kleiner Junge, der nicht fühlen und weinen darf?


Sollten Sie sich eben empören, dass doch dem Jungen niemand das Fühlen verboten hat, sondern nur die Heulerei unterbinden will und, dass es da doch nur darum geht keinen Schmerz zu empfinden oder sich traurig zu fühlen. Auf solche Gefühle könne man doch gerne verzichten.


Wäre das möglich, dass man nur gute Gefühle fühlen kann und sich die schlechten Gefühle gleich gar nicht antrainiert, dann würden wir alle auf Wolke Sieben schweben! Die Wolke Sieben wäre dann jedoch überlastet und würde schwer und träge werden und auf die Erde herab plumpsen. Wenn wir dann alle wieder festen Boden unter den Füßen hätten, würde uns klar werden, dass wir den menschlichen Grundemotionen nicht entkommen können und dazu zählen neben Freude auch Trauer, Wut und Angst.


Mir fällt immer wieder auf, dass das Verhältnis, eine angenehme zu drei  unangenehmen Emotionen, nicht eben für ein glückliches Dasein der Menschheit spricht. Zum Glück gibt es noch viele Facetten und weitere Begriffe für Gefühle. Das sind dann meist Mischformen oder ein Ausdruck der Gefühlsstärke. In der Emotionsforschung wurden weitere Basisgefühle herausgefiltert die in der Intensität verschieden stark ausgeprägt sein können.


Furcht, Panik


Zorn, Wut


Freude, Ekstase


Traurigkeit, Kummer


Vertrauen, Akzeptanz


Ekel, Abscheu


Überraschung, Erstaunen


Neugierde, Erwartung


Ob Scham auch eine Grundemotion ist, oder sich im kulturellen Kontext entwickelt, darüber lässt sich diskutieren. Die Basisemotionen sollen auch bei höher entwickelten Tieren zu finden sein. Gibt es Scham bei Tieren? Meine Laienmeinung ist ja, denn ich kannte einen Rassehund mit langem, wallendem Fell, der sich, als es ihm aus gesundheitlichen Gründen einmal geschoren wurde, sehr schamhaft verhalten hat, indem er die Öffentlichkeit mied, die er sonst liebte. Auch meine Perserkatze mit Prinzessinnenallüren, deren liebevolle Kammerzofe ich vor vielen Jahren war, zeigte ein schamhaftes Verhalten, wenn sie ihren jährlichen Tierarzt-Friseurbesuch hinter sich hatte. Dieser war infolge des verfilzten Fells nötig und sie verließ die Tierarztpraxis meist völlig nackt und rosig. Zuhause versteckte sie sich dann unter einer Decke. Von dort lugte sie mit leidendem und grenzenlos vorwurfsvollem Blick hervor. Ob ihr ohne Fellkleid einfach nur kalt war oder ob sie sich schämte, kann ich natürlich nicht genau sagen. Aufgrund meiner


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