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> Politik, Gesellschaft > In einem Staat nach unserer Zeit
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Politik, Gesellschaftskritik
Buch Leseprobe In einem Staat nach unserer Zeit, Christel Parrinelli-Weinberger
Christel Parrinelli-Weinberger

In einem Staat nach unserer Zeit


Armut und soziale Ungerechtigkeit überfluten

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Wir  nähern uns dem zweiundzwanzigsten Jahrhundert.


 


Unser einst so gelobtes Land gleicht einem Desaster. Dort wo einst Milch und Honig floss, ist es zu einem Staat des Elends und des Grauens geworden.


 


 


Das einzige was in dieser sternenklaren Nacht zu hören war, war der dröhnende Motor einer Harley Davidson, die wie ein geölter Blitz mit 250 Km/h über die  kaum befahrene Autobahn düste. Konzentriert umklammerte der Fahrer den Lenker der schweren Maschine. Nur noch wenige Kilometer dann hat er seinen Zielort erreicht.


 


Als er den Stadtrand der ländlichen Kleinstadt erreichte schaute er sich doch für einen Moment irritiert um. Irgendwie hatte sich offensichtlich, seit er das letzte Mal hier war, einiges verändert.  Die Gegend  erinnerte ihn ... ja ... an Slums ... offensichtlich eine Sinnestäuschung ... sehr wahrscheinlich war er übermüdet, sodass seine Augen die normalerweise so scharf wie die eines Adlers sehen konnten, in ihrer Wahrnehmung getrübt waren. Sich nicht mehr weiter darüber Gedanken zu machen, fuhr er in Richtung City.


 


Ein kleines Lächeln umspielte seinen Mund als er vor einer alten unbewohnt aussehenden Villa angekommen war. Wie lange war es eigentlich her, seit er das letzte Mal hier war?  Keine Ahnung, aber es musste schon etliche Jahre zurückliegen.


Gelassen begab er sich an die Tür, die eher einem Holzverschlag glich und betätigte mit ruhiger Hand den nur Insidern bekannt, gut verborgenen  Klingelknopf. 


Es dauerte gerade mal ein paar Sekunden als  eine nicht gerade groß zu nennende Luke sich öffnete.


»Wer seid ihr?«


»Man nennt mich Rouwen Dark, ich werde erwartet.«  


»Seid uns willkommen, Rouwen Dark.«


Augenblicklich öffnete sich wie von Geisterhand die Tür.


Lässig, aber dennoch aufmerksam betrat er den Raum, in dem sich, zu so später Stunde  noch etliche finster aussehende Gestalten aufhielten.  Betont leger ging er zur Bar.


»Was darf ich Dir bringen? Eventuell  interessiert es Dich ja. Ich bin Anita.« Eine wunderschöne rothaarige Frau schaute ihn aus dunklen funkelnden Augen, mehr als nur interessiert an.


»Einen doppelten Sangue.« Sein umwerfendes Lächeln raubte ihr beinahe den Verstand. Dieser hellhaarige Typ war so was von sexy. So etwas begegnete einem nun wirklich nicht alle Tage. Seufzend machte sie sich hinter der Theke zu schaffen. Er müsse nur mit dem kleinen Finger schnippen, augenblicklich wäre sie zu allem bereit. Aber wie es aussah hatte er definitiv kein Interesse an ihr. Da er ihren kleinen Flirtversuch offensichtlich im Keim erstickte. Das konnte Anita nun doch nicht so recht verstehen, da normalerweise quasi jede männliche Kreatur von ihr und ihren Kurven mehr als nur angetan war.


Dennoch stellte sie mit einem verführerischen Lächeln auf ihren vollen Lippen, den gewünschten Drink, vor ihm ab.


»Danke Anita«, verschwörerisch zwinkerte er ihr zu. Dafür erntete er wohl den heißesten Blick den es jemals gegeben hatte.


Gierig nahm er das randvoll gefüllte Glas und trank das blutrote Getränk in einem Zug leer.


»Sieht ja beinahe so aus, als ob Du schon seit längerem nichts mehr zu Dir genommen hättest«, stellte Anita kritisch fest. »Glaube mir, das wäre nicht so gut, da einige von uns haargenau aus diesem Grund doch schon hin und wieder die Beherrschung verloren haben und es somit zum Eklat kam.«


»Mach Dir um mich keine Sorgen«, wies er sie barsch zurecht, »bisher habe ich keine Amme gebraucht und ich werde auch mit Sicherheit in Zukunft keine benötigen, dessen darfst du Dir absolut sicher sein.« Ohne Anita auch nur eines weiteren Blickes zu würdigen, ließ er sie stehen und begab sich an einen der im Raum befindlichen Tische.


»Rouwen, mein Freund, schön, Dich nach langer Zeit endlich mal wieder begrüßen zu dürfen.« Erfreut drehte er sich nach der Stimme im Hintergrund um.


»Hektor«, blitzschnell war Rouwen auf den Beinen. Freudig umarmte er den kahlköpfigen Kamerad.


»Komm mit in mein Büro. Dort können wir uns ungestört unterhalten.«


Augenblicklich folgte er Hektor.


 


»Was darf ich Dir anbieten? Einen Café-Sangue oder einen Whisky-Sangue? Gerne auch etwas anderes, sag es mir und Du wirst es sofort bekommen.«


»Einen Café-Sangue mit etwas Zucker, würde mir vollkommen reichen.«


»Und nun mein Freund berichte wie es Dir die letzten Jahre ergangen ist.« Erwartungsvoll blickte Hektor ihn an.


»Gut ... ich würde sogar sehr gut sagen. Kann wahrhaftig nicht klagen.  Und wie lief es bisher bei Dir?«


»Fantastisch ... obwohl es hier in diesem Staat auch schon bessere Tage gab. Aber das habe ich nur so nebenbei am Rande erwähnt, da mich weder der Staat noch seine Bürger interessieren. Unserer Gattung geht es gut und das ist das Einzige was für mich zählt.«


»Kann es sein, dass ich tatsächlich am Stadtrand so etwas wie einen Slum erspäht habe. Zuerst dachte ich ja ich hätte mich getäuscht, aber Deinem Bericht zufolge, könnte es durchaus möglich sein.«


»Sorry, mein Freund, aber ich habe im Moment definitiv keinen Nerv um über diesen Irrsinn zu reden auch nur eine Sekunde meiner kostbaren Zeit dafür zu verschwenden. Sollte Dich diese Angelegenheit, auch noch weiterhin interessieren, dann würde ich Dir vorschlagen, Dich in der Stadt  umzuschauen aber auch umzuhören. Sehr schnell wirst Du Dich somit  von Deiner brennenden Neugierde selbst befreien.« Spöttisch grinsend sah Hektor sein Gegenüber an.


»Du wirst es nicht glauben, aber ich werde Deinen Rat befolgen. Ich werde mich schlau machen, ja, obgleich mich die Spezie  Homo sapiens definitiv nicht interessiert.  Weshalb sollten nicht auch sie, die sich doch stets so erhaben präsentieren, die unsere Gattung schon seit hunderten von Jahren aufs Gemeinste verfolgen, an der Reihe sein und langsam aber stetig der Vernichtung geweiht sein.«   In diesem Augenblick verwandelte sich Rouwens interessantes Gesicht in eine hässliche Fratze.


»Dann kann ich nur noch viel Vergnügen wünschen, gewiss wirst Du Dich prächtig amüsieren. Denn einige bekommen in der Tat haargenau das, was sie schon seit längerem absolut verdient haben.« Nach seinen Worten brach Hektor in lautes schadenfrohes Gelächter aus. Ja, er hasste dieses Volk, obwohl er schon seit vielen Jahren umringt von ihnen existierte.


 


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