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> Politik, Gesellschaft > DER KNOCHENBAUM
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Politik, Gesellschaftskritik
Buch Leseprobe DER KNOCHENBAUM, Michael Dullau
Michael Dullau

DER KNOCHENBAUM


Grausame Todesfälle am Eisernen Vorhang

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5 | WÖLFE


 


»Gehen Sie dort lang! Der Genosse Hauptmann wartet bereits auf Sie«, sagte der Soldat am Empfang des Wehrkreiskommandos barsch und zeigte den Gang hinunter auf eine Tür mit Milchglasfenster.


Hartmut Tautz ging den schmucklosen, mit grauer Ölfarbe gestrichenen Flur entlang. Ab und an hingen Bilder an der Wand, auf denen DDR-Größen aus Politik und Militär ihr Betonlächeln zeigten. Zaghaft klopfte er an die Tür zum Dienstzimmer des NVA-Hauptmanns.


»Herein!«, donnerte eine kraftvolle Stimme, die zu einem hochgewachsenen, durchtrainierten Mann gehören musste.


Umso überraschter war Hartmut, als sich herausstellte, dass die Stimme zu einem kleinen schmächtigen Offizier gehörte, dem die silbernen Schulterstücke wie Flügel auf den schmalen Schultern saßen.


»Sie sind zu spät!«, donnerte der kleine Hauptmann.


Tautz sah auf seine Armbanduhr: Die Zeiger standen genau auf halb zehn. Für diese Zeit war er bestellt worden. Fragend sah er den Offizier an. Mit einem solchen Gesichtsausdruck war er bei dem Hauptmann genau beim Richtigen.


»Fünf Minuten vor der Zeit ist des Soldaten Pünktlichkeit«, kreischte das NVA-Männchen, dessen Stimme jetzt deutlich an Volumen verlor.


»Aber das, Genosse Tautz, das werden wir Ihnen noch beibringen«, setzte er vieldeutig hinzu und grinste dabei boshaft.


Hartmut wollte erwidern, dass er kein Genosse sei. Aber angesichts des aufgeregten Hauptmanns ließ er es lieber sein.


»Setzen Sie sich dorthin!«, befahl der Rekrutierungsoffizier und wies mit kerzengeradem Arm auf den Stuhl vor seinem riesigen Schreibtisch.


Hartmut tat, wie ihm befohlen, und nahm Platz. Der Hauptmann griff nach einer Akte auf seinem Schreibtisch, Hartmuts Akte, und blätterte eine Weile darin.


Dann sagte er unvermittelt: »Alles bestens, Genosse Tautz! Sie haben alle Musterungstests bestanden. Meinen herzlichen Glückwunsch! Sie sind voll wehrdiensttauglich und können Ihren Ehrendienst bei der Nationalen Volksarmee unserer Deutschen Demokratischen Republik ohne jede Einschränkung antreten.«


Er machte eine kurze Pause.


»Nur Ihre Hände machen mir Sorgen.«


»Meine Hände?«, fragte Tautz irritiert und besah sich seine Hände. »Was ist mit denen?«


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