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> Politik, Gesellschaft > Der allein gelassene Kommandeur
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Politik, Gesellschaftskritik
Buch Leseprobe Der allein gelassene Kommandeur, Martin Mahle
Martin Mahle

Der allein gelassene Kommandeur


Militärgeschichte zum Falklandkrieg

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Die Recherche-Arbeiten zu diesem Buch begannen eigentlich schon im späten Frühjahr 1982, als sich der bisher letzte von „Britain's small wars" auf den Falkland-Inseln abspielte.


Damals stand ich - fünfzehn Jahre alt - in der Schule kurz vor der Prüfung zur Mittleren Reife und natürlich war dieser Krieg jeden Tag Thema, im Unterricht und auch zuhause.


 


Doch für mich rückte dieser Krieg bald wieder ins Hintertreffen, denn nachdem sich abzeichnete, daß die britischen Streitkräfte die argentinischen Einheiten besiegen würden, stand schon das nächste wichtige Thema auf der Agenda: die Fußball-Weltmeisterschaft in Spanien.


 


Eingeholt hat mich der Falkland-Konflikt dann einige Jahre später, nach Abitur und Bankkaufmannslehre, während meines Grundwehrdienstes, den ich von Oktober 1987 bis Dezember 1988 absolvierte.


Ich leistete diesen in der damals im deutschen Heer noch existenten 1. Gebirgsdivision und wurde dort auch in den Grundzügen des Gebirgs-Winterkampfs ausgebildet, was in der britischen Armee unter dem Begriff „Mountain and Arctic Warfare" geschult wird.


In der damaligen Bundeswehr-Ausbildung über militärtaktische Verfahren für diese besondere Art des Kampfes wurden auch Beispiele herangezogen, die sich im Krieg auf den Falkland-Inseln abgespielt hatten und anhand derer uns gezeigt wurde, was hier in der Realität alles passieren kann, worauf man als Soldat achten muß bzw. auf was man sich einstellen sollte.


 


Den Großteil meiner Bundeswehr-Dienstzeit verbrachte ich am Standort Sonthofen, mitten in den Allgäuer Alpen. Dort war damals nicht nur eine Sportkompanie der Bundeswehr stationiert, sondern die britische Armee führte dort auch die Ski-Ausbildung ihrer Soldaten durch, so daß es auf den Geländen der drei Kasernen von Zeit zu Zeit auch zu kleineren Gesprächen mit den Briten kam - und der Konflikt lag damals gerade einmal rund sechs Jahre zurück. Zwar waren die jungen Männer, kaum älter wie ich, selbst keine Falkland-Veteranen, aber zumindest behaupteten einige von ihnen, solche zu kennen.


Und da ich außerdem weder zu den sogenannten „Heimschläfern", noch zu den gelegentlichen abendlichen Heimfahrern zählte, zudem genügend Zeit zum Lesen vorhanden war, kaufte ich mir zu dieser Zeit die ersten Bücher über diesen Krieg.


 


Im Nachgang zu meiner Bundeswehr-Zeit begann ich wieder für die Bank zu arbeiten. Damals begannen dann auch meine Urlaubsreisen und zusammen mit meiner Frau kam ich natürlich auch immer wieder einmal nach Großbritannien und Irland.


Und diese Gelegenheiten nutzte ich auch immer wieder, um mir weitere Lektüre zu diesem Thema zuzulegen.


 


Über Buch-Antiquariate erwarb ich darüber hinaus auch noch längst vergriffene Veröffentlichungen, wie zum Beispiel Marshall Cavendishs Sammelalbum „THE FALKLANDS WAR The day by day record from invasion to victory" oder auch Linda Kitsons „THE FALKLANDS WAR A Visual Diary".


 


Über die Jahre sammelte sich so eine stattliche Sammlung von rund zweihundert Büchern zu diesem Ereignis an.


Da es aber Schätzungen gibt, die besagen, daß dazu bisher etwa dreitausend Publikationen erschienen sind, läßt dies meine Zahl an entsprechenden Büchern doch eher wieder gering erscheinen.


Aber ich kann immerhin sagen, daß ich alle von mir gekauften Werke tatsächlich auch gelesen habe.


Im Laufe der Zeit erhält man auch eine gewisse Routine beim Lesen dieser Bücher, auch weil sich natürlich Vieles wiederholt, vielleicht an der einen oder anderen Stelle lediglich textlich ein bißchen umgestaltet.


Immer wieder stößt man dann auch auf die gleichen Namen wichtiger Personen, die an den Kampfhandlungen teilgenommen haben und die dann meist am Ende eines Buches in der „Roll of Honour" oder tragischerweise in der Liste „Names of the fallen" noch einmal genannt sind.


 


Und doch - es gibt eine große Ausnahme betreffend eines der höchstrangigen Mitglieder der Militärführung vor Ort, nämlich Brigadier Sir Mathew John Anthony Wilson, 6th Baronet of Eshton Hall (1874), OBE (Officer of The Most Excellent Order of the British Empire), MC (Military Cross).


 


Der in den Publikationen meist durchgängig „Brigadier Tony Wilson" genannte Befehlshaber der 5th Infantry Brigade erhielt nach Beendigung der Kampfhandlungen keinerlei Ehrungen, weder Titel noch Orden, im Gegensatz zu allen anderen führenden Offizieren, die ausnahmslos geehrt wurden. Dies blieb natürlich nicht im Verborgenen, aber die Bemühungen diverser Autoren, Licht in das Dunkle der Frage zu bringen, warum dies so war, blieben meist schon in den Ansätzen stecken.


 


Als nicht-britischer Leser konnte man sich darüber nur wundern, sind die Briten doch ansonsten hier besonders detail-verliebt und ich selbst war mir dann irgendwann auch nicht mehr sicher, ob diese Nicht-Nachforschung bewußt stattfand, oder ob die Autoren tatsächlich nichts herausfinden konnten.


So ist es auch kaum möglich, im Internet über Suchmaschinen oder Wissensportale etwas über diesen Mann herauszufinden, denn es gibt dort faktisch keine Informationen über ihn.


Erschwerend trug dazu aber auch der Nicht-Geehrte selbst bei. Gerade einmal siebenundvierzig Jahre alt, trat er zum 31. Dezember 1982, also nur wenige Monate nach Beendigung der Kämpfe auf den Falkland Inseln, von seinem Amt zurück und hat sich bis zum heutigen Tag zu den damaligen Vorgängen in keinster Weise geäußert - im Gegensatz zu vielen, vielen anderen Soldaten, die aktive Teilnehmer waren und sich in diversesten Formen literarisch dazu verewigt haben.


 


Der am 2. Oktober 1935 geborene Wilson hat stattdessen dann in späteren Jahren unter seinem unauffälligen Hauptnamen „Mathew Wilson" Reisebücher veröffentlicht, die auch nicht annähernd etwas mit Militär oder Krieg zu tun hatten, zum Beispiel „Taking Terrapin Home  A Love Affair with a Small Catamaran" (1994), den zwischenzeitlich in der vierten Auflage erhältlichen Bestseller „The Bahamas Cruising Guide with the Turks and Caicos Islands" (1997), „The Land of War Elephants  Travels Beyond the Pale  Afghanistan, Pakistan, and India" (2003) und schließlich „Seeking Havens  Travels Along a Line of Latitude 17 Degrees South in Andean Peru, Bolivia, and the South Pacific" (2006).


 


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