Ein Lichtschatten kroch über meine geschlossenen Lider. Dann war er weg. Ich schlug die Augen auf und spürte, wie eine unerträgliche Hitze durch meinen Körper jagte. Dieses unheimliche Flackern. Es hatte mich wieder aufgesucht. Mein Blick huschte zum Fenster, dann auf die blutroten Zahlen des Digitalweckers: kurz nach drei. Oh Gott, Miri. Was war denn los? Ich setzte mich auf und knipste die kleine Nachtlampe an. Die schwüle Sommerhitze hing wie eine bleierne Decke über dem Zimmer, erstickend und erdrückend. Aber noch mehr lastete etwas anderes auf meiner Seele: eine hässliche, um sich greifende Nachtangst. Dieser schwache Lichtstrahl hatte mich schon zum fünften Mal in Folge aus dem Schlaf geschreckt. Wie ein geisterhaftes Zeichen drang er durch die violetten Vorhänge und riss mich aus der nächtlichen Stille. Ich sah zum Nachttisch. Neben einer geleerten Suppenschüssel lagen ein paar Medikamente und ein kleines Fläschen mit Schlaftropfen, die wirkungslos geworden waren.
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