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Krimis & Thriller
Buch Leseprobe Deepfake, Frank Queißer und Heather L. Brooks
Frank Queißer und Heather L. Brooks

Deepfake


Keira Millers erster Fall

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Kapitel 1


Ein ungewöhnlich milder Frühlingstag neigte sich dem Ende zu. Die Sonne verschwand langsam hinter Washingtons Skyline und tauchte dabei den Horizont in glühende Farben, während sich darunter wie jeden Abend die Blechlawine ihren Weg durch die Straßen bahnte. Die frisch gebackene FBI-Agentin Keira Miller saß noch immer an ihrem Schreibtisch im dritten Stock des J.-Edgar-Hoover-Gebäudes und sortierte abgeschlossene Fallakten, als ihr Boss Gabriel Stanton das kleine Büro betrat. »Miss Miller? Haben Sie kein Zuhause?« »Wie bitte Sir? Wie meinen Sie das?«, ant- wortete sie überrascht. In ihren aufgeweckten, grünbraunen Augen lag Verblüffung, doch auch der Respekt, den sie ihrem leitenden und erfolgreichen Vorgesetzten entgegenbrachte. »Sie machen ja schon am ersten Tag Überstunden! Die Kollegen werden Sie schnell eine Streberin nennen, wenn Sie so weiter machen.«, erklärte Stanton und lächelte gut gelaunt. »Entschuldigen Sie, Sir! Wie spät ist es denn?«, erwiderte Keira verdutzt und warf einen er-schrockenen Blick auf ihre Armbanduhr. »Ach herrje! Ich habe die Zeit total vergessen!« »Ja, das kann passieren, wenn man sich amüsiert. Denken Sie aber bitte daran, dass Uncle Sam gerne unser Budget im Auge hat. Überstunden müssen von einem Vorgesetzten genehmigt werden.« Obwohl ihr Boss in einem ruhigen, fast väterlichen Ton gesprochen hatte, fühlte sich seine Mitarbeiterin getadelt. »Tut mir sehr leid, Sir! Das wird nicht wieder vorkommen!«, entschuldigte sich die junge Agentin und packte die Dokumente zusammen, um sie ordnungsgemäß in den Aktenschrank zu schließen. »Doch das wird es, Sie werden sehen!«, lachte Stanton und setzte sich entspannt auf eine Ecke des Schreibtischs. Miller spürte, wie sie vor Verlegenheit rot wurde. Stanton war einer der meist geachteten Männer im FBI und ein Vorbild. Das er nun so locker mit ihr scherzte, hatte sie nicht erwartet. Mal ganz davon abgesehen, dass er mit seiner hochgewachsenen Gestalt und dem grau melierten Wuschelkopf durchaus ein Frauentyp war. »Wie lief denn Ihr erster Tag?«, wollte er wissen. »Ich habe fast alle Akten durch. Es fehlen nur noch zwei, dann können sie ins Archiv!« Miller strich sich eine Strähne aus dem Gesicht und sah dabei mädchenhaft jung aus. Ihr Vorgesetzter verschränkte die Arme und grinste. »Ich wollte eigentlich wissen, ob Sie schon bei uns angekommen sind? Wie waren Ihre ersten Eindrücke von unserem Laden hier?«, hakte Stanton nach. Keira haderte mit einer Antwort, denn sie war auf einen Small Talk mit ihrem Chef nicht vorbereitet, und der erfahrene Leiter der FBI-Außenstelle merkte das. »Die Begrüßung war sehr freundlich, Sir.« »Ich habe mich wie am ersten Tag nach einem Schulwechsel gefühlt!«, dachte Keira mit Schaudern und dieser Gedanke war ihr wohl anzusehen, denn ihr Chef lachte erneut. »Machen Sie sich keine Sorgen! Das wird schon. Ich weiß noch genau, wie mein erster Tag hier war.«, erzählte Stanton und schürzte dabei die Lippen. Die junge Frau sah ihn fragend an. »Ich bin mit einer vollen Tasse Kaffee direkt in meinen Vorgesetzten reingelaufen und habe seinen besten Anzug versaut.« Ihr Chef grinste, doch Keira sah ihn erschrocken und mitleidsvoll an. »Sehen Sie, Miss Miller, so schlecht war Ihr Tag doch gar nicht. Meine Klamotten sind jedenfalls sauber geblieben!« »Na ja, der Tag ist ja noch nicht zu Ende.«, warf die Agentin ein, und ein entspanntes Lächeln legte sich auf ihr Gesicht. »Nie den Tag vor dem Abend loben!«, nickte Stanton bestätigend und war im Begriff zu gehen. Unvermittelt blieb er stehen und drehte sich noch einmal zu dem Neuling um. »Ach, das hätte ich fast vergessen! Ich habe hier einen Fall für Sie!« Keira betrachtete ihren Boss irritiert. Erlaubte er sich einen Scherz mit ihr? »Einen offenen Fall?«, hakte sie misstrauisch nach. Stanton nickte und drückte ihr eine Pappakte in die Hand. »Ist ein einfacher Mord auf einem Bundesgelände. Es gibt sogar ein Beweisvideo, das den Täter zeigt. Ich dachte, das wäre eine gute Übung für Sie! Sozusagen ihre Feuertaufe!«, schmunzelte er. Miller blätterte in den Unterlagen und überflog schnell die wichtigsten Fakten. »Der Verdächtige sitzt schon in Haft?« »Ja, unsere Freunde vom Police-Department waren echt fix! Wie gesagt, sieht nach einem einfachen Fall aus! Tragen Sie alles für die Staatsanwaltschaft zusammen und prüfen Sie noch mal die Aussagen des Täters!« »Des Verdächtigen!«, korrigierte die Agentin ihn, während sie weiterlas. Ihr Boss überging das geflissentlich. »Sie schaffen das schon! Wir sehen uns morgen früh in aller Frische wieder!«, erwiderte er statt- dessen und trottete dann gemütlich in Richtung der Fahrstühle. »Danke, Sir und gute Nacht!«, rief Keira ihm hastig hinterher. Dann schloss sie die Akte in den Schrank, blickte sich noch einmal prüfend um und vergewisserte sich, dass sie nichts vergessen hatte. Mit einem Klicken betätigte sie den Schalter und löschte das Licht. »Ich habe es tatsächlich geschafft! Ich bin beim FBI und habe sogar meinen ersten eigenen Fall!«, dachte sie mit einem stolzen Gefühl. Als sie den Fahrstuhl betrat und sich auf den Heimweg machte, hatte sie Lust zu tanzen.


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