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Fantasy Bücher
Buch Leseprobe Tödliche Küsse, Mia-Marie Weindorf
Mia-Marie Weindorf

Tödliche Küsse


Weltenseelen

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In diesem Moment hörte ich es. Ein schmerzerfülltes Kreischen. Träumte ich etwa immer noch? Vorsichtshalber kniff ich mir in den Arm und tatsächlich war es die nächsten Sekunden wirklich still. Doch dann war es wieder da, ein Kreischen, das mir durch Mark und Bein ging und mich noch in meinen schlimmsten Alpträumen verfolgen würde. Konzentriert lauschte ich in die Dunkelheit. Eine vernünftige Stimme in meinem Inneren sagte, ich solle wieder zu Bett gehen und mich um meine eigenen Probleme kümmern. Letztendlich gewann aber meine Neugier. Um den Albtraum könnte ich mir später immer noch Gedanken machen. Eilig schlüpfte ich in meine Turnschuhe. Vorsichtig, nur darauf bedacht, keine Geräusche zu verursachen, bahnte ich mir einen Weg zu meiner Zimmertür. Am Abend war noch die Umzugsfirma mit meinen Kartons gekommen, jedoch hatte ich noch nicht alle ausgepackt. Ängstlich spähte ich auf den dunklen Flur hinaus, niemand war zu sehen. Also folgte ich den markerschütternden Schreien. Die Tür zu meinem Zimmer ließ ich offen, damit ich nicht noch den Schlüssel auf meinem Rückweg herauskramen musste. Meine einzige Lichtquelle, der halbausgefüllte Mond. Für mein Vorhaben würde es reichen. Während ich immer weiter durch die Nacht schlich, wurde mir Schritt für Schritt kälter. Kehr um May, hallte es leise immer wieder durch meinen Kopf. Ich machte einen weiteren zögerlichen Schritt vorwärts. Kehr um, solange es noch nicht zu spät dafür ist, warnte mich mein Verstand abermals. Noch ein Schritt Richtung Schreie. An einer Kreuzung musste ich schließlich anhalten. Was nun? Da hörte ich wieder einen Schrei, näher, viel näher. Zu nah! Angstvoll drehte ich mich nach rechts und schlug mir sofort die Hände vor den Mund, um nicht vor Entsetzen laut aufzuschreien. Ich wurde Zeuge eines grausamen Schauspiels. Das Mädchen, das ich heute noch nach dem Weg gefragt hatte, lag wimmernd auf den kalten Fliesen. Ihr schöner Körper war entblößt und über und über mit Schrammen und Blutergüssen bedeckt. Die Kleidung des Mädchens lag achtlos verstreut, teilweise zerrissen in ihrer Reichweite. Um sie herum standen fünf hochgewachsene Gestalten. Da sie schwarze Umhänge umhüllten und Kapuzen ihre Gesichter verbargen, konnte ich sie nicht identifizieren. Doch allein schon bei dem Gedanken, was sie vorher mit ihr angestellt hatten, wurde mir speiübel. Instinktiv sprang ich hinter die Ecke zurück und presste mich gegen die Wand. Der raue Stein drückte sich unangenehm in meinen Rücken. Noch nie in meinem Leben war mir eine solch erschreckende Dimension der Angst widerfahren. In meinem Kopf hallte immer und immer wieder derselbe Satz: Zu spät, wärst du doch nur im Bett geblieben! Sollte ich mich vorsichtig wegschleichen und so tun, als ob das alles nie geschehen wäre? Würde ich mir das denn jemals verzeihen? Nein, ich musste wissen, wie es weiterging. Obwohl ich dachte, dass mein Herzschlag, der in meinen Ohren fürchterlich laut dröhnte, mich verraten würde, linste ich um die Ecke. Mein Körper zitterte, aber die Wand hinter mir bot mir Halt. Eine der Gestalten löste sich aus der Fünfergruppe und trat näher an das verzweifelte Mädchen heran. „Wieso tust du das?″ Die Stimme des Mädchens klang rau und verzweifelt, gebrochen. Tränen glitzerten in ihren mandelförmigen Augen und befeuchteten ihre Wangen. Mittlerweile setzten sich auch die anderen in Bewegung und kreisten das arme Ding ein, um ihr jeglichen Fluchtweg abzuschneiden. Sie bekam jedoch nicht viel davon mit, da sie an einem Heulkrampf zu ersticken drohte. Verschwinde! Alles in mir schrie nach Flucht. Verschwinde, bevor einer von ihnen in deine Richtung sieht und dich entdeckt. Aber ich rührte mich nicht, ich war wie gelähmt. Die Gestalt, die sich am Anfang als Erste bewegt hatte, trat noch einen Schritt näher an das Mädchen heran, das sofort zurückrobbte, jedoch von einer der anderen Gestalten mit einem festen Tritt wieder zurück in die Mitte gedrängt wurde. Anscheinend fanden sie ihr Leiden amüsant, denn sie alle gaben ein perverses Lachen von sich. Sadisten, diese Menschen ergötzten sich am Leid anderer, unschuldiger Lebewesen. Plötzlich kam mir eine der Stimmen ziemlich bekannt vor. Doch woher? Ich konnte den Gedanken nicht mehr vertiefen, weil in diesem Moment die Gestalt in der Mitte das Mädchen an der Kehle packte und mit nur einem Arm hochhob. Brutal drückte die Gestalt das Mädchen an die Wand, die Tritte und Schläge des Mädchens prallten wirkungslos an ihr ab. Meine Augen drohten aus ihren Höhlen zu springen und die Flucht zu ergreifen. „Hilfe!″, schrie sie mit letzter Kraft. „Wieso hilft mir denn niemand?″ Mir gefror das Blut in den Adern. Abermals lachte die Gestalt. Daraufhin drückte sie ihre Lippen auf die des Mädchens. Unwillkürlich ließ die Gestalt ihre Kehle los und sie glitt zu Boden wie ein nasser Sack Mehl. Das Mädchen starrte mich aus leblosen Augen an, als ob sie mir vorwarf, nichts getan zu haben. Trotz meiner Panik fiel mir auf, dass etwas mit den Augen nicht stimmte, ein Schleier lag über ihnen, etwas Wichtiges schien zu fehlen. Ich unterdrückte einen weiteren Schrei. Die Gestalt hatte das arme Ding umgebracht! Mit einem Kuss? Vielleicht hatte sie vor Angst einen Herzinfarkt erlitten. Doch wer konnte ein circa sechzig Kilo schweres Mädchen mit nur einem Arm hochheben? Vielleicht war die Gestalt einfach nur stark? Oder ... nein, so etwas wie Vampire gab es nicht. Oder etwa doch? In diesem Moment trat eine andere Gestalt vor. „Ich bin dran!″, rief sie erregt. „Meine Wahl ist auf Leyla gefallen.″ Vor Schreck verlor ich mein Gleichgewicht und stolperte orientierungslos gegen die graue Wand. „Scheiße″, fluchte ich leise. Eine von den Gestalten hatte mich wohl gehört, denn sie drehte ihren Kopf ruckartig in meine Richtung und starrte direkt in mein Gesicht.


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