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Fantasy Bücher
Buch Leseprobe Inger Bengtsonsdotter, Kira Silberstern
Kira Silberstern

Inger Bengtsonsdotter



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Es schien ein Handgemenge zu geben, meinte Inger


aus den Geräuschen zu schließen, die nun folgten. Sie


trat einen Schritt vor, um vielleicht etwas sehen zu können.


Dabei trat sie auf einen Ast, der unter ihrem Gewicht


vernehmlich knackte. Okban packte seine Keule


fester, und nach einer kurzen Stille kamen aus dem Gebüsch


zwei Männer hervor, dürre, etwas sehnige Männer


in heruntergekommener Kleidung, in deren einem


Inger den Kesselflicker zu erkennen meinte, der vor Monaten


Gutturä aufgesucht hatte.


Beide hatten lange Messer in der Hand. Der Kesselflicker


aber, als er Ingers ansichtig wurde, schien einen


hysterischen Anfall zu bekommen. Er brach in schrilles


Gelächter aus, lachte und lachte, dass er sich an dem anderen


Mann festhalten musste. Endlich jedoch gelang es


ihm, zwischen einzelnen Lachern einzelne Worte hervorzustoßen.


„Klar!", japste er. „Die Heldin kommt gar


nicht erst hierhin!", und „Die läppische Hoffnung!"


Er lachte und japste und hielt sich an dem anderen


fest, der nicht genau zu wissen schien, wie er sich nun


verhalten sollte. Schließlich jedoch machte der Kesselflicker


eine plötzliche Bewegung, schlug dem anderen die


Faust vor die Schläfe und war mit einem Mal ernst.


„Los! Lauft!", raunte er. „Gleich wacht mein Bruder


wieder auf. Und dann wird er einen Alarm auslösen. Einen


Alarm, dass hier das Tal bebt - vermutlich zumindest."


Da packte Okban Inger an der Hand. Während Inger


noch darüber nachdachte, was sie soeben gehört hatte,


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zog Okban sie weiter, immer weiter den Hang hinauf.


Es war eher ein Stürzen und Schleifen als ein Laufen.


Okban ließ Inger nicht los, sondern versuchte viel Raum


zwischen sich und die beiden Kampfhähne zu bringen.


Endlich blieb er stehen, jetzt selber keuchend.


Er schaute Inger unsicher an. „Hast du genau verstanden,


was die gesagt haben?"


Inger war verwundert. Wieso sollte sie es nicht genau


verstanden haben?


Etwas unglücklich meinte Okban: „Das ging mir zu


schnell."


Jetzt erst begriff Inger. Die Menschensprache war für


Okban eine Fremdsprache. Hastig gab sie ihm das Gespräch


wider.


Während sie noch sprach, hörte sie ein Knacken im


Gebüsch. Von oberhalb schien etwas zu kommen, eine


Gruppe von Leuten vermutlich, rennend und durch den


Wald brechend. Inger stand erstarrt. Okban stellte sich


mit erhobener Keule schützend vor sie, immer noch keuchend,


verbunden an Seite, Schulter und Bein. Aber er


stand vor ihr, wenn er auch gegen die Übermacht keine


Chance hatte.


Es war eine Übermacht, die da kam, soviel konnte


selbst Inger hören. Nun aber musste sie, die hinter Okban


stand, ihren Speer umklammernd, bemerken, dass


auch von unten etwas kam. Ja, auch von unten rannte


etwas heran. Inger drehte sich um, während sie schon


die ersten Rufe von oben hörte. „Da sind sie!", hörte sie.


Und: „Schlagt sie tot!"


Inger drehte sich um, und von unten sah sie den Kesselflicker


auf sich zurennen. Er hastete und rannte, und


in Händen schien er eine Art Knäuel zu halten. Ehe noch


einer begriff, was es mit diesem Knäuel auf sich hatte,


war das Netz schon über Okban und Inger. Inger taumelte


gegen Okban. Sie standen da, das Netz über ihnen


beiden, und Inger sah an dem breiten Rücken des Trolls


vorbei nach vorne.


Mittlerweile war vor ihnen eine ganze Gruppe aufgetaucht,


die im Lauf innehielt und reichlich verwirrt


aussah.


„Wo sind sie denn hin?", rief der Magier mit dem


Kristall.


„Eben waren sie noch da!", schrie einer der Kämpfer.


„Schlagt sie tot!", brüllte ein anderer.


Inger aber stand da, eng an Okban gedrückt, unter


dem Netz, und rührte sich nicht. Rührte sich nicht, während


die Wachen nach ihnen suchten. Rührte sich nicht,


als sie den Kesselflicker erblickten, der soeben versuchte,


im Unterholz zu verschwinden. Rührte sich nicht, als


der Kesselflicker sich ergab und unter wüsten Drohungen


gefangen genommen wurde. Rührte sich nicht, als


der Kesselflicker unter hämischem Lachen erklärte, er


selber sei die gesuchte Heldin in genialer Verkleidung.


Rührte sich nicht, als der Kesselflicker schließlich abgeführt


wurde, gefesselt, die Arme auf den Rücken gebunden.


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