"Dunkelheit. Tiefe, schwarze Dunkelheit überkam das einst so schillernde Antlitz meiner Selbst. Lange Zeit musste ich am Fuße des Ebon gelegen haben. Mein geschundener Körper sehnte sich nach Rast und diese forderte er unerbittlich ein.
Langsam kam ich zu mir. Die Anstrengungen der letzten Tage, vor allem der Sturz in den strömenden Fluss und das pure Kämpfen ums Überleben nagten an mir. Meine Beinverletzung blutete erneut und meine Schulter schien ausgekugelt zu sein. Schmerzen waren es, die mich aus meinen Fieberträumen erwachen ließen. Leise vernahm mein Gehör eine Art Knistern. Langsam öffnete ich meine Augen und erblickte ein kleines Lagerfeuer nur wenige Schritte neben mir. An einem großen Baumstumpf angelehnt lag ich dar. Ich war am Leben.
Der Fluss lag einige Meter entfernt von der Feuerstelle, nur das Rauschen des Wassers war zu hören. Es war eine klare Nacht. Sterne funkelten, wie Edelsteine in den Tiefen des Gebirges. Wie war ich nur hierher gelangt? Ich blickte mich um und sah eine Schleifspur, welche direkt zum Ufer führte. Irgendjemand hatte mich aus dem Fluss gezogen und hierher gebracht. All meine Waffen und mein gesamtes Hab und Gut, das wenige was mir noch geblieben war, lag nur wenige Schritte entfernt auf der anderen Seite der Feuerstelle, doch ich war zu schwach mich aufzurichten.
Plötzlich näherte sich ein Schatten aus den Tiefen des angrenzenden Waldstückes. Er kam immer näher und näher und als er in den Schein der Flammen trat erblickte ich einen großen Mann. Seine linke Gesichtshälfte war halb von einer stählernen Maske bedeckt. Er war alt und schaute finster aus. Tiefe Falten durchzogen sein Gesicht und sein Haupt war kaum noch von Haaren bedeckt. Er trug eine dunkle Lederweste, welche seinen angewinkelten linken Arm vollkommen bedeckte. Er schien vor langer Zeit verletzt worden zu sein, doch trotz seines Alters glich seine Statur, der eines Jünglings. Sein rechter Oberarm war muskulös und in seiner Hand hielt er ein abgesägtes Bolzengewehr.
An seinem Gürtel hingen mehrere Magazine und ein großes Jagdmesser herab. Wer war dieser sonderbare Mann, dem ich mein Leben verdankte?"
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