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Belletristik
Buch Leseprobe Hier schlägt mein Herz, Nicole-Kristin Gallerach
Nicole-Kristin Gallerach

Hier schlägt mein Herz



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Einleitung
Spontan sein. Etwas Verrücktes unternehmen, ohne lange darüber nachzudenken. Sich trauen und das Unbekannte wagen. Genau das habe ich getan. Ich habe mich auf ein Abenteuer eingelassen, welches ich nie wieder vergessen werde.

Anfang des Jahres wachte ich in meiner kleinen, viel zu teuren Wohnung am Ortsrand von München auf und dachte mir, so kann es nicht weitergehen. Ich hatte mit Trainingsanzug, Daunenweste, Schal und Wollsocken geschlafen! Im 21. Jahrhundert!

Doch Dank meines Nachtspeicherofens waren mir die Annehmlichkeiten unserer modernen Zivilisation verwehrt. Erst später sollte mir klar werden, dass dies schon zur Vorbereitung diente. An jenem besagten Morgen war ein Punkt in meinem Leben erreicht, an dem ich beschloss, mein Leben komplett zu verändern. Von heute auf morgen kündigte ich meine Wohnung, ohne genau zu wissen wohin die Reise des Lebens geht. Ich hatte einfach Vertrauen. Vertrauen in den Lauf des Lebens. Meine Vermieter anscheinend nicht, denn diese fielen aus allen Wolken als sie von meiner Kündigung erfuhren. Schließlich wohnte ich erst ein halbes Jahr in ihrer Wohnung. Doch bei einem Single, Mitte zwanzig, wie mir sollte man eben auf alles vorbereitet sein.

Irgendwie waren sie es dann auch, denn erstaunlicherweise präsentierten sie mir schon nach wenigen Tagen eine begeisterte Nachmieterin und ich wurde gebeten innerhalb der nächsten zwei Wochen auszuziehen. Nachdem die anfängliche Freude darüber, dass ich der lästigen Kündigungsfrist von drei Monaten entkommen war, verflogen war wurde mir erst bewusst, dass ich umziehen würde und zwar bald. Da es auch für mich unmöglich ist in zwei Wochen eine neue Wohnung zu finden, vor allem in dem „kleinen Dorf" München, beschloss ich kurzerhand vorübergehend zu meiner Mutter zu ziehen. Aber wie es Wohnungen anderer so an sich haben sind diese meist schon komplett eingerichtet. Ungünstig, wenn man krampfhaft versucht dort eine zweite voll möblierte Wohnung hinein zu stellen. So wurden alle meine Möbel kurzerhand verkauft! Dank meinem innigen Vertrauen in den Lauf des Lebens klappte dies auch fast reibungslos.

Leider nur fast, da am Ende in meiner leeren Ex-Wohnung noch mein Bett stand ... Der Mini-Keller bei meiner Mutter war schon voll ... eine Axt hatte ich auch keine in der Nähe ... alles etwas ungünstig. Mit der Hilfe meines Bruders und einige gequetschte Finger später war nach einiger Zeit auch dieses Bett zerlegt und irgendwie doch noch in den kleinen Keller verstaut worden. Die Kellertür musste ab diesem Zeitpunkt aber mit äußerster Vorsicht geöffnet werden. Außer man findet es lustig sich von einem Lattenrost erschlagen zu lassen.

So zogen ein paar Tage ins Land. Bis ich mit meinem Bruder einen Informationsabend für Auslandsreisen in München besuchte. Mein Bruder hatte sich zu diesem Zeitpunkt in den Kopf gesetzt für ein Jahr ins Ausland zu gehen um dort zu reisen zu arbeiten. Zuerst favorisierte er Frankreich. Dieses Vorhaben scheiterte jedoch kläglich an seinen französisch Kenntnissen, die bei ihm nämlich nicht im Ansatz vorhanden waren. Nun gut, er hatte ja noch die Wahl zwischen Neuseeland und Australien.

Diese Entscheidung sollte ihm der Besuch des Infoabends erleichtern. Gegen Ende der Veranstaltung erwähnte die Vortragsleiterin in wenigen Sätzen etwas von Freiwilligenarbeit im Ausland. In der Vorhalle lägen entsprechende Handzettel für Interessenten bereit. Ich dachte mir, klasse, das siehst Du Dir mal an. Nichts ahnend, dass dies der Beginn eines einzigartigen Abenteuers werden sollte. Zu hause, bei meiner Mutter, sortierte ich erst einmal spaßeshalber meine Informationsblätter danach aus, welches Land überhaupt in Frage kommen würde, wenn ich so etwas machen wollen würde. Man merkt schon, geplant war zu diesem Zeitpunkt noch überhaupt nichts.

So schieden zu aller erst alle spanischsprachigen Länder aus. Auf Tiere hüten in Kanada oder Südafrika hatte ich auch keine große Lust und so blieb dann nur noch die Entscheidung zwischen Indien und Thailand.

Eine sehr leichte Entscheidung, nachdem mir der erste thailändische Tempel ins Auge fiel. Mich begeistert und interessiert der Buddhismus schon von klein auf. Bei dieser Art von Freiwilligenarbeit handelt es sich darum, vor Ort eine Lehrerfunktion einzunehmen und die Kinder und Jugendlichen in englisch zu unterrichten.

Ein kurzes Telefonat mit der verantwortlichen Organisation später hatte ich die Zusage, dass sie zum nächsten Termin noch einen Platz frei hätten. Dieser Termin lag nicht einmal drei Wochen in der Zukunft. Meiner Überzeugung nach ist alles was schnell geht richtig.

Die Überraschung meiner Familie und Freunde war, wie man sich vorstellen kann groß! Vor allem, da ich beschlossen hatte alleine - als Frau - ins Ausland zu gehen! „Kind wie kannst Du nur!" Das benötigte Visum bekam ich problemlos. Nun fehlten laut meinem Impfpass nur noch zwei Impfungen. Polio und Typhus. Eine bekam ich tags drauf in die linke Schulter, die andere in die Rechte. Von einem echten Buschdoktor! Er war lange Jahre in Afrika tätig gewesen und konnte das Spritzen setzen sehr gut. Wirklich! Die Einzig Unvernünftige bei der ganzen Geschichte war, wer sonst, ich.

Ich bildete mir nämlich ein, abends unbedingt noch zum tanzen gehen zu müssen. Und wie heißt es bei James Bond so schön, „geschüttelt, nicht gerührt". Dies konnte man dann auch auf meine beiden geimpften Schultern übertragen. Nach einigen Runden des Cha-Cha-Cha Tanzens fand ich mich am nächsten Tag in der Notaufnahme des nächsten Krankenhauses wieder.

Irgendetwas, eventuell das Tanzen, hatte meinen Körper mit konstanten 40 °C Fieber und absoluter Erschöpfung reagieren lassen. Zeitweise sah ich mein Thailandvorhaben schon in weite Ferne rücken. Einzig und alleine beruhigte mich meine Reiserücktrittsversicherung. Es ist doch immer wieder gut auf alle Eventualitäten vorbereitet zu sein.

Daran dachte ich auch, als ich ein paar Tage später die eine Seite meines Koffers mit jeglicher deutschen Medizin vollpackte. Was müssen deutsche Apothekerinnen auch gleich so mütterlich reagieren, nur weil man in die Provinz Thailands fliegt und nicht in einem fünf Sterne Hotel mit Ärzteteam residiert! Die gute Frau überschlug sich schier mit Empfehlungen, was ich denn noch alles unbedingt mitnehmen müsste! Wunddesinfektionsspray und, doppelt hält anscheinend besser, auch gleich noch die Version als Puder. Mullbinden in allen Größen, Einwegspritzen, samt Nadeln, Vitaminpräparate, Magnesium- und Kalziumtabletten, und und und. Mit dem guten Gewissen im Norden Thailands ein Krankenhaus errichten zu können konnte ich nach einiger Zeit die Apotheke dann doch wieder verlassen.

Endlich war es soweit! In den Tagen vor meiner Abreise verabschiedete ich mich von all meine Freunden und meiner Familie.Der Tag X war gekommen und ich saß im Flughafenbistro des Münchner Airports und wartete gespannt auf mein Boarding ...

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