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Belletristik
Buch Leseprobe Die Russlandreise, Alexander Schwarz
Alexander Schwarz

Die Russlandreise



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Geradezu gerührt durch diese Erinnerung wollte er den Gaukler loben und richtete mit sanfter Gewalt dessen Kopf empor und entfernte ihm die Hände aus dem Gesicht, so dass sie sich betrachten konnten.

„Mein lieber Gaukler, Eure Kunststücke, und ich sage mit Bedacht Kunststücke, haben mich zutiefst beeindruckt, doch ich hatte nicht den Mut es zuzugeben, aus Angst um mein persönliches Ansehen habe ich dich verletzt. Wie drängte es mich zu lachen, doch die Gewohnheit verschloss meine Lippen. Nun kniest du hier und es tut mir leid, denn die Lügen, mit denen ich dich beschämte, sagen viel über mich und meinen Wunsch aus über anderen zu stehen und die bittere Erkenntnis, dass man allein ist, wenn sich der Wunsch erfüllt. Ach dass ein Gaukler nötig war, um dies zu erkennen. Ich danke Dir."

Damit wollte sich P. erneut abwenden, doch der Gaukler hatte sich mit einer Geschwindigkeit, die P. ihm nie zugetraut hätte, erhoben und war zu ihm hingetreten.

Voller Ernst war seine Stimme, als er das Wort an P. richtete:
„Mein lieber Reisender. Vielleicht haben Sie es nicht bemerkt, aber ich bin einsam. Seit Jahren führe ich dieses Leben hier auf der Straße und mit der Zeit wird die Einsamkeit zur Beschwernis für das Gemüt, die ich bald nicht mehr ertragen kann. So bitte ich Euch, nehmt mich ein Stück mit in Eurer Kutsche. Ich bin ein guter Begleiter, müsst ihr wissen. Jemand der stets ein lustiges Wort auf den Lippen hat, um die Gesellschaft um ihn herum zu erheitern und zu unterhalten. Ich kann aber auch schweigen, wenn es geboten ist. Zudem brauche ich auch nicht viel Platz, bin ich doch, wie euch bestimmt aufgefallen ist, klein gewachsen und es wäre mir ein großes Glück, wenn ich die Nacht bei den Tieren, den Pferden, verbringen darf, denn ich mag Tiere und ich möchte keine zusätzlichen Umstände bereiten. Außerdem esse ich nicht viel. Ein kleiner Kanten Brot hier, ein Schluck aus einem Bach dort, ihr müsst meinetwegen nicht eure Vorratslage bedenken. Was sagt ihr dazu?"

P. musste zugeben, dass der Gaukler einige gute Argumente angeführt hatte und würde er sich in Zukunft so verhalten, wie er es gelobt hatte, würde er keine große Belastung darstellen und so nickte er dem Gaukler großherzig zu und ließ ihn, zunächst zur Probe, in die Kutsche steigen, aus der er ihn doch jeder Zeit wieder hinaus werfen konnte. Dieser konnte sein Glück nicht fassen und quittierte die Einladung von P. mit einem lauten begeisterten Gebelle, bei welchem sich P. nicht mehr sicher war, ob er sich richtig entschieden hatte.

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