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(1) Auf der Lichtung
Es war ein warmer und sonniger Morgen in Enophasia. Seit ein paar Tagen hatte der Frühling Einzug gehalten und den ungewöhnlich langen und strengen Winter vertrieben. Tiefer Friede herrschte in den Wäldern, deren Bäume schon die ersten zarten jungen Blätter austrieben, während die Vögel des Waldes geschäftig in den Zweigen umher hüpften. Auf einer einsamen, kleinen Lichtung, die an einem Ausläufer des Grauen Gebirges lag, tummelte sich eine junge Einhornfamilie. Vor zwei Tagen hatten hier zwei kleine Einhornfohlen das Licht der Welt erblickt. Ausgelassen tollten die beiden nun über die Wiese, wälzten sich im frischen Gras, stoben auseinander, nur um sich im nächsten Augenblick wieder gegenseitig zu jagen.
Im Gras lag, noch erschöpft von der Geburt, Morgenröte und schaute ihren beiden Kindern glücklich zu. Ihr zur Seite stand Silberstreif, der vor Vaterstolz fast platzte. Die Geburt eines Einhorns war seit jeher immer etwas Seltenes und Kostbares. Eine Zwillingsgeburt aber war ein unerhörtes Glück. Selbst die ältesten Mitglieder der Herde vermochten nicht zu sagen, wann es so etwas je gegeben hatte. „Ruh dich aus, Liebes, ich passe schon auf sie auf“, sagte Silberstreif. Dankbar legte Morgenröte den Kopf in das junge Gras und schloss die Augen.
Noch immer jagte sich das Geschwisterpärchen gegenseitig über die Lichtung. Den beiden fehlte noch das Horn auf der Stirn. Aber dort wo es einmal sein würde, war schon die kleine Erhebung zu sehen. Morgen, am dritten Tage ihres Lebens, würde es durchbrechen. Und mit ihm kamen auch die magischen Kräfte. Diese waren zwar noch klein, entfalteten sich aber in dem gleichen Maße, mit dem das Horn wuchs.
Die kleine Stute hatte den zartrosa Schimmer ihrer Mutter geerbt und war von den Eltern Rosenblüte genannt worden. Das kleine Hengstfohlen hieß Schneekristall. Es war weiß wie alle Einhörner. Aber im Gegensatz zum silberweißen Fell seines Vaters war sein Weiß von einer Reinheit, wie man es noch bei keinem seiner Art gesehen hatte. Wenn Schneekristall direkt in der Sonne stand, umgab ihn eine Aura aus Licht, so dass es fast schmerzte, ihn anzusehen. Denn in den Strahlen der Sonne glühte das Fell des kleinen Hengstes wie flüssiges Gold.
Die Lichtung, auf der die Familie sich aufhielt, grenzte nach vorne und zu den Seiten hin an einen dichten Wald. Die vierte Begrenzung bildete ein kleiner, flacher See, vor einer steil aufragenden Felswand, in den sich ein schmaler Wasserfall ergoss. Das leise Rauschen bildete eine angenehme Geräuschkulisse und machte die Stille des Waldes noch vollkommener. In der Nähe des Waldrandes, keine zwanzig Schritte von den Bäumen entfernt, betrachteten die beiden Zwillinge einen Schmetterling, der auf einer Blüte saß. Das kleine Insekt ließ es geschehen, dass die beiden Geschwister ihn genau betrachteten. Die Magie dieser Wesen wirkte schon jetzt. Selbst dieser Falter spürte, dass von den beiden Fohlen keine Gefahr ausging. Schließlich flatterte er weiter, auf der Suche nach frischem Nektar. Schneekristall verlor das Interesse an dem Schmetterling und versuchte die Blume zu fressen, auf der dieser eben noch gesessen hatte. Rosenblüte aber konnte sich gar nicht satt sehen an dem kleinen, bunten Kerl und folgte ihm über die Wiese. Unbekümmert springend entfernte sie sich dabei immer mehr von ihren Eltern und näherte sich dem Waldrand. Dabei entging ihr, dass sie von einem Paar großer, gelber Augen gierig angestarrt wurde.
Regungslos, bis auf eine zuckende Schwanzspitze, und gut getarnt hinter einem dichten Farn, lag dort eine große Katze verborgen. Sie hatte das sandfarbene Fell eines Löwen mit verwaschenen Streifen, die an einen Tiger erinnerten. Die mächtigen Pranken gruben sich nervös in die Erde und zeigten dabei große, sichelförmige Krallen. Aber das Furcht erregendste waren die langen Eckzähne, die wie Dolche links und rechts seitlich aus dem Maul ragten. Dieses Tier war so groß wie ein ausgewachsenes Einhorn und hatte eine gewaltige Kraft. Ein einziger Hieb seiner Pranke und um das kleine Einhorn wäre es geschehen. Langsam, ganz langsam zog die Raubkatze die Hinterbeine an den Körper. Speichel tropfte auf den Boden, als sie den Kopf senkte und die Augen zu schmalen Schlitzen verengte. Noch zwei, drei unbeschwerte Sprünge des kleinen Fohlens und die große Katze würde es in Stücke reißen.
In diesem Moment warf Morgenröte, die im Gras ein wenig gedöst hatte, den Kopf hoch. Sie wusste nicht, warum sie aufgewacht war. Vielleicht war es, weil die Vögel zu singen aufgehört hatten und der Wasserfall dadurch lauter erschien? Auch Silberstreif, der ein wenig abseits gegrast hatte, hatte etwas bemerkt und sah auf. Ihm schien es, als habe der Wald den Atem angehalten. „Rosenblüte, schnell komm her zu mir!“, rief er. „Rosenblüte!“, rief auch Morgenröte. Die kleine Stute blieb stehen und wandte sich um. Dann stieß sie sich mit allen vieren vom Boden ab und hüpfte mit lustigen Bocksprüngen zu ihren Eltern.
In diesem Moment brach die große Katze mit lautem Gebrüll aus dem Gebüsch hervor. Mit einem gewaltigen Satz stürzte sie sich auf das kleine Einhorn. Rosenblüte gelang es, im letzten Moment auszuweichen. Erschreckt schrie sie auf und versuchte, sich zu ihrem Vater zu retten. Die Raubkatze rappelte sich auf und jagte dem Fohlen hinterher. Nur noch ein, zwei Sprünge trennten sie vom Fohlen.
Da kam plötzlich von links ein kleiner, weißer Schatten. Schneekristall, der Rosenblüte am nächsten gewesen war lief zwischen die Katze und seine Schwester und kreuzte ihren Weg. Einen Moment lang war die Bestie verwirrt. Das verschaffte Rosenblüte einen klitzekleinen Vorsprung. Doch die Katze zögerte nur den Bruchteil eines Augenblicks. Dann jagte sie, die Augen fest auf die Beute gerichtet, der kleinen Stute hinterher. Dabei übersah sie aber die Eltern, die nun, mit leuchtenden Hörnern, auf Reichweite heran geprescht waren. Als sich das Raubtier mit einem letzten, mächtigen Sprung auf das Fohlen stürzte, schossen blendend weiße Lichtstrahlen aus den glühenden Hörnern und trafen die Katze mitten ins Herz. Sofort verglühte die Bestie in einem Funkenregen und löste sich auf. Einige Momente später erinnerten nur noch ein paar Lichtpunkte, die wie verirrte Glühwürmchen umher flogen, an das Untier. Dann erloschen auch sie.
„Was war das?“, fragte Morgenröte atemlos. Die beiden Fohlen drängten sich verstört an ihre Mutter und sahen ihren Vater aus ängstlichen Augen an. „Ich weiß es nicht“, antwortete Silberstreif. „Aber es war nicht das, wonach es aussah. Kein Raubtier hätte es gewagt, ein Einhorn anzugreifen. Außerdem hätte es sich durch die Strahlen nicht aufgelöst. Es muss ein Zauberwesen gewesen sein!“. „Ein Zauberwesen?“, fragte Morgenröte ungläubig. „Aber wer erschafft ein solches Untier und zu welchem Zweck?“ „Ich weiß es nicht“, antwortete Silberstreif. „Aber hier sind wir nicht länger sicher. Wir sollten sofort aufbrechen!“ Morgenröte war derselben Ansicht. Sie ließ ihre Fohlen ein letztes Mal auf der Lichtung trinken und sagte dann: „Kommt Kinder, wir müssen gehen.“ Die beiden folgten ihrer Mutter brav in den Wald hinein, wo Silberstreif sie bereits erwartete. Ohne den Blick von den Bäumen abzuwenden sprach er: „Wir müssen zum ´Palast des Lichts´. Die anderen Einhörner müssen gewarnt werden. Ich weiß nicht, was dieser Angriff zu bedeuten hat – ich befürchte aber nichts Gutes.“
(2) Simnil
Allein hätte Silberstreif vielleicht einen Tag gebraucht, um den Palast zu erreichen. Denn nichts kann mit einem galoppierenden Einhorn mithalten, nicht einmal die schnellsten Vögel. Aber Silberstreif war nicht allein. Seine Gefährtin musste sich noch sehr schonen und die Zwillinge brauchten häufig eine Pause. Außerdem waren sie noch zu verspielt, was das Fortkommen zusätzlich verlangsamte. Er schätzte, dass es eine Woche dauern würde, bis sie ihr Ziel erreicht hatten. Die Familie lief schweigend durch den Wald. Die Eltern, weil sie angespannt auf jedes Geräusch achteten, die Kinder, weil sie noch nicht sprechen konnten. Sie würden mit dem Horn auch ihre Sprache erhalten. Dieses war immer der erste Zauber. War das Horn erst einmal da, konnten die kleinen Fohlen sprechen, als hätten sie nie etwas anderes getan. Der Wald war so dicht, das man den Himmel nicht sehen konnte. Trotzdem war es hell und luftig und das Vorankommen bereitete keine Schwierigkeiten. Alles schien so wie immer zu sein. Und doch war es irgendwie anders in den Wäldern Enophasias.
Morgenröte brach als erste das Schweigen. „Etwas ist anders als sonst. Aber ich weiß nicht was es ist. Die Vögel singen wie immer, aber leiser. Oder aber es erscheint weiter weg als sonst.“ „Du hast Recht, Liebes“, antwortete Silberstreif. „Ich höre die Vögel, aber ich sehe keine – als ob sie sich verstecken. Aber vor was haben sie Angst?“ Lautlos, die Sinne bis zum Zerreißen angespannt, trabten die Eltern durch den Wald, immer darauf bedacht, die Fohlen schützend in ihrer Mitte zu halten. Ab und zu knackte ein Zweig unter ihren kleinen Hufen, was von Silberstreif jedes Mal mit einem unwilligen Blick bedacht wurde. Aber er wusste, dass die Kleinen ihr Bestes gaben. Bei ihnen wirkte die Magie noch nicht. Die erwachsenen Einhörner aber waren eins mit der Natur. Sie hätten in vollem Galopp den Wald durchqueren können, ohne auch nur das leiseste Geräusch zu verursachen.
Nach einer Weile nahmen die Fehltritte der Fohlen zu. Morgenröte hatte schon vor einiger Zeit bemerkt, dass ihre Kinder müde wurden und suchte nach einem Platz für die Nacht. Sie fand ein weiches Plätzchen unter einer großen Weide, deren dichte Zweige fast bis auf den Boden reichten und so ein natürliches Dach bildeten, das Platz für die ganze Familie bot. Nachdem die Kleinen getrunken hatten, kuschelten sie sich ganz eng aneinander in das weiche Moos und schliefen, erschöpft von der langen Wanderung, sofort ein. Auch Morgenröte war müde und legte sich zu ihren Kindern. Zärtlich rieb sie mit ihren samtweichen Nüstern über Schneekristalls und Rosenblütes Stirn. Dann sah sie noch einmal hinüber zu Silberstreif, der völlig regungslos am Eingang ihres Unterschlupfs stand und in die Nacht hinaus sah. Sie wusste, dass er sich bis zum ersten Sonnenstrahl nicht mehr vom Fleck rühren und jedes Geräusch und jede Bewegung wahrnehmen würde. Nichts dort draußen würde es schaffen, sie im Schlaf zu überraschen. In der Ferne hörte sie das leise Grummeln eines entfernten Gewitters. Doch dieser Unterstand war so sicher und dicht, dass er den Regen zuverlässig abhalten würde. Beruhigt schlief auch sie bald ein.
Am nächsten Morgen erwachte Morgenröte und sah gerade noch wie Silberstreif den Unterstand verließ. Sofort merkte sie, dass sich etwas verändert hatte. Der Wald war dunkel geworden, so als hätte jemand die Farbe weggenommen. Äste, Blätter und Zweige waren grau und schwarz. Sie trat neben Silberstreif, der die Umgebung genau musterte und sich ohne umzusehen sagte: „Es scheint, wir sind neben den Bäumen hier die einzigen Lebewesen in diesem Wald.“ „Ja“, antwortete Morgenröte. „Ich höre keine Vögel und sehe auch keine anderen Tiere mehr. Was geschieht hier?“ „Die ´Finsternis´ hat sich diesen Teil Enophasias bemächtigt“, antwortete Silberstreif düster. „Sie dringt immer tiefer in unser Land ein. Sind unsere Kinder schon wach? Wir sollten keine Zeit verlieren und uns auf den Weg machen. Unser Vorteil ist, dass wir nun nicht mehr so aufpassen müssen. Denn für einen Angreifer gibt es hier nun keine Deckung mehr. Auch die Bäume werden wohl bald verschwunden sein.“ „Hast so etwas schon einmal gesehen?“, fragte Morgenröte verwundert und rieb ihre Nüstern an seinem Hals. „Ja. Es ist schon lange her. Vor vielen Jahren kam die ´Finsternis´ aus dem Norden und verschlingt seither unser Land. Ich war mit meinem Vater und dem Rat der Einhörner dort und habe es mir angesehen. Bisher haben wir noch kein Mittel gefunden, sie zurück zu drängen, darum hatte der Rat der Herde bislang noch nichts gesagt. Wo sich die ´Finsternis´ breit macht, stirbt alles. Große Teile des Nordens wurden schon zerstört.“ „Aber wir sind hier im Westen!“, warf Morgenröte ein. „Ja“, antwortete Silberstreif traurig. „Aber im äußersten Nordwesten. Wie es scheint, breitet sich die Finsternis zuerst an den Rändern unseres Landes aus, bevor sie ins Landesinnere vordringt. Wer weiß, vielleicht ist der Osten auch schon betroffen.“
Inzwischen waren die Fohlen erwacht und traten aus dem Versteck heraus. Mit großen Augen sahen sie sich um. Der grüne Wald, durch den sie gestern noch gelaufen waren, war einem düsteren und dunklen Ort gewichen, der einen scharfen Kontrast zu den weißen Einhörnern bildete. Silberstreif drängte zum Aufbruch und nachdem die Kinder getrunken hatten, machte sich die Familie wieder auf den Weg. Nachdem sie einige Zeit durch diesen unwirklich anmutenden Wald gelaufen waren, kamen sie auf eine kleine Lichtung. Wie trostlos dieser Ort war, kein Vergleich mit dem grünen Fleckchen Erde, auf dem Schneekristall und Rosenblüte das Licht der Welt erblickt hatten. Hier war alles dunkel und trist. Am Himmel jagten dunkle Wolken dahin, aus denen kleine, grelle Blitze zuckten. Die Geschwister schauten sich dieses Schauspiel staunend einige Zeit an. Die Eltern hingegen, getrieben von Sorge, wollten schnell weiter. Am frühen Nachmittag stellte die kleine Gruppe fest, dass es im Wald wieder etwas Farbe gab. Scheinbar verließen sie nun den Einflussbereich der ´Finsternis´. Doch noch immer war es totenstill im Wald, kein Vogelgezwitscher, kein Plätschern eines Bächleins und kein Rauschen von Blättern drangen an ihr Ohr. Dafür hörten sie plötzlich etwas anderes. Es war ein leises, schleifendes Geräusch und es kam aus unmittelbarer Nähe.
Die Einhörner blieben wie erstarrt stehen und lauschten. Dann, sehr langsam und vorsichtig, ging Silberstreif auf die Quelle des Geräusches zu. Es kam direkt hinter einer dicken Eiche hervor. Ganz langsam lugte der Hengst um den Baumstamm herum und sah – ein kleines, hageres Männlein, das sich mühte, einen viel zu großen Sack unter einer viel zu kleinen Baumwurzel hervor zu ziehen. Es trug braune Hosen und eine grünbraune Jacke mit einer spitzen Zipfelmütze und stand so am Baum, dass es dem Einhorn den Rücken zudrehte. Ab und zu fluchte der Zwerg leise und zerrte immer wieder aus Leibeskräften an dem braunen Sack. Dabei riss der Stoff und das Männlein fiel hinten über, knallte mit dem Kopf auf den Boden und - blickte direkt in die schwarzen Augen eines schneeweißen Wesens mit einem eben so weißen Horn auf der Stirn. „Oooaahh“, schrie der Zwerg entsetzt, sprang behände auf die Füße und drückte sich mit dem Rücken an den Baum. Aus dem Gesicht, das fast ganz von einem braunen Bart zugewachsen war, funkelten zwei Augen, schwarz wie kleine Kohlen, die das Einhorn angstvoll anschauten. Gehetzt blickte der kleine Mann nach links und rechts auf der Suche nach einer Fluchtmöglichkeit, dann wieder auf den Sack, der immer noch verklemmt unter der Baumwurzel hing. Es war nicht schwer zu erraten, dass das Männlein am liebsten Reißaus nehmen, andererseits aber seinen Sack mit den Habseligkeiten nicht im Stich lassen wollte. „Bitte, bitte, bitte … tu mir nichts!“, rief es mit heiserer Stimme. „Keine Angst, ich tue dir gewiss nichts“, antwortete Silberstreif mit sanfter Stimme. „Soll ich dir helfen?“ „Ja … nein … wieso“, stammelte der Zwerg, der offensichtlich immer noch völlig von der Rolle war. Zu allem Unglück kamen nun auch noch die anderen Einhörner links und rechts um die große Eiche herum und kreisten das Männlein regelrecht ein. „Was wollt ihr denn alle von mir?“, kreischte der kleine Kerl und sah unsicher von einem zum andern.
Rosenblüte trat einen Schritt vor und sah das Wesen vor sich mit unverhohlenem Interesse an. „Mama, was ist das?“, fragte sie, ohne den Blick abzuwenden. Morgenröte bedachte die kleine Stute mit einem liebevollen Blick. „Oh Rosenblüte, du sprichst schon. Wie schön! - Das was du da siehst ist ein Baumzwerg. Und noch ein ziemlich junger, wie mir scheint.“ Jetzt drängte auch Schneekristall nach vorne. „Es sieht so – zerbrechlich aus“, sagte er. Freudig und voller Stolz betrachteten die erwachsenen Einhörner ihre Kinder, die beide nun ein winziges Horn auf der Stirn trugen.
„He, redet nicht so über mich, als wäre ich ein Vogel in einem Käfig!“, entrüstete sich der Zwerg. „Es!“, schnaubte er. „Ich bin Simnil, der Baumzwerg, der Waldläufer, ein geschickter Jäger und Krieger und …“. „Und Nesträuber und Fallensteller“, vollendete Silberstreif die Prahlerei des kleinen Wichts und deutete mit seinem Horn auf den zerrissenen Sack aus dem allerlei Zeugs zum Vorschein kam. „Das geht euch nichts an“, gab der Baumzwerg unwirsch zurück. „Von irgendwas muss man ja leben.“
„Du raubst Vogeleier?“ Rosenblüte war ehrlich entsetzt. „Ja, … Nein“, druckste der Zwerg. „Es sind ja gar keine Vögel mehr da! Sie sind weg und lassen ihre Gelege im Stich. Es wäre doch schade um die schönen Eier. Wisst Ihr was? Ich mache uns jetzt erst mal ein schönes Omelette!“ Angeekelt wandten sich die Fohlen ab. „Was denn, was denn? Wisst ihr denn nicht, wie gut ein Omelette aus frischen Vogeleiern schmeckt?“ „Wir Einhörner essen keine Eier und auch sonst nichts von einem Tier“, belehrte ihn Morgenröte. „Waaas? Ihr seid Einhörner?“ „Ja natürlich! Was hast du denn gedacht?“, fragte Silberstreif zurück. „Na ja, ich habe noch nie welche getroffen und wusste bis jetzt auch nicht, wie ihr ausseht. Da habe ich euch für Pferde gehalten. Für Pferde mit einer Riesenbeule auf dem Kopf“, grinste der Wicht frech.
„Hör mal“, sagte Silberstreif, die Unverschämtheit des Zwerges ignorierend, „wir sind auf dem Weg zum ´Palast des Lichts´ und ich hätte gerne gewusst, ob du vielleicht etwas Ungewöhnliches oder Seltsames gesehen hast?“ „Nein“, antwortete der Zwerg. „Oder, doch…. Ungefähr eine Stunde Fußmarsch von hier in Richtung des grünen Waldes habe ich Fußabdrücke gefunden, wie von einer großen Katze, einer sehr große Katze, einer riesigen, gewaltigen …“
„Ja, ja, ist ja gut“, unterbrach ihn Silberstreif. „Ich möchte dich bitten, mit uns zu kommen und uns die Stelle zu zeigen. Du würdest uns damit einen großen Gefallen tun!“ „Tja, eigentlich komme ich gerade von dort und bin auf dem Weg in die entgegengesetzte Richtung. – Außerdem hängt mein Beutel hier an dieser dummen Baumwurzel fest, den muss ich erst frei bekommen!“ Silberstreif fädelte behutsam sein Horn in den Stoff des Beutels und zog ihn vorsichtig unter der Baumwurzel hervor. Simnil staunte: „Wie hast du das gemacht? Ich meine, der Sack war total eingeklemmt!“ „Gehen wir“, fiel ihm Silberstreif ins Wort, „je eher wir hier weg kommen, umso besser.“ Simnil fasste sorgfältig den Beutel am oberen Ende und sagte bedächtig: “Wie ich schon sagte, mein Weg führt leider in die andere Richtung.“ Damit sauste er zwischen den Beinen von Silberstreif hindurch und rannte wie ein geölter Blitz in Richtung des dunklen Waldes. Er war so schnell, dass er eine Staubfahne hinter sich herzog. Dabei besaß er noch die Frechheit zurückzublicken und zu rufen: „Passt gut auf euch auf und lasst euch nicht fress…“.
Rumms, knallte er gegen etwas und landete unsanft auf dem Hosenboden. Das Etwas war weiß und hart und als er aufblickte sah er in Silberstreifs dunkle Augen, die ihn ein wenig spöttisch anblickten. Er war voll gegen das rechte Vorderbein des Hengstes gelaufen. „Wie kommst du denn hier her?“, kreischte Simnil fassungslos. „Du warst doch eben noch dort!“, stammelte er, während er in die Richtung zeigte wo die anderen Einhörner warteten. Silberstreif kam ganz nah an Simnils Gesicht heran und sagte: „Du bist sehr schnell, Baumzwerg. Aber wir Einhörner hängen manchmal sogar unseren eigenen Schatten ab. Wenn du nicht mit uns kommen willst, bitte ich dich, wenigstens eine Zeit lang bei meiner Familie zu bleiben und sie zu beschützen, während ich mir mal ein wenig weiter vorne die Spuren ansehe. So ein erfahrener Waldläufer wie du würde uns damit wirklich sehr helfen!“ „Na ja“, sagte der Zwerg geschmeichelt und klopfte sich den Staub aus der Kleidung. „Wenn das so ist, kann ich die Kleinen ja mal ein wenig im Auge behalten.“
(3) Gefahr im grünen Wald
Nachdem die beiden zur Gruppe zurückgekehrt waren, verabschiedete sich Silberstreif, um allein den vor ihnen liegenden Weg zu erkunden. Die Familie legt sich nieder und wartete. Simnil hatte es sich etwas abseits auf einer kleinen Anhöhe unter einem Baum bequem gemacht und starrte in den Himmel. Hier, an der Grenze zwischen dem dunklen und dem grünen Wald, wechselte ständig die Farbe des Himmels. Mal war er blau, dann wieder schwarz und wolkenverhangen. Als er so da lag und nach oben starrte, wurde sein Blick von einem schwarzen Klumpen hoch in den Bäumen angezogen - ein Vogelnest. „Das hole ich mir später“, dachte er schläfrig. Er sah auf die drei Einhörner, die regungslos und eng aneinander gekuschelt im weichen Moos lagen, die Köpfe tief auf dem Boden, als ob sie schliefen.
Simnil hatte sich anfangs gewundert, dass die Kleinen so brav bei ihrer Mutter blieben, anstatt herumzutollen, wie es kleine Fohlen sonst tun. Aber die drei waren so müde, dass sie die Gelegenheit zu einem kleinen Schläfchen nutzten, solange Silberstreif fort war. Die Müdigkeit steckte Simnil an. Er gähnte herzhaft und drehte sich auf die linke Seite, damit er die drei besser im Blick hatte. „Ein kleines Schläfchen wird mir auch gut tun“, dachte er und schloss die Augen. „Dieser Hengst ist sicher ruck zuck wieder hier, so schnell wie der ist.“ Dann hörte er ein leises Knacken.
Sofort war Simnil hellwach und schlug die Augen auf. Sonst bewegte er sich nicht. Das Geräusch war aus nächster Nähe gekommen und kaum zu hören gewesen. Aber die Einhörner hatten es gehört. Ihre Köpfe flogen hoch und sicherten nach allen Seiten. Simnil staunte darüber, wie fein die Sinne dieser Wesen sein mussten. Er selbst hatte das Knacken zwar auch gehört, aber er befand sich ja auch in unmittelbarer Nähe des Verursachers. Die Einhörner aber waren ein ganzes Stück weit weg. Gleichzeitig stellten sich ihm vor Entsetzen die Nackenhaare auf. Denn er wusste aus Erfahrung, dass die Art des Geräusches nur einen Schluss zuließ. Es war ein Jäger, der sich anpirschte.
Gleich darauf schob sich ein mächtiger Katzenkopf an dem Baum vorbei, unter dem es sich Simnil bequem gemacht hatte. Den Blick starr auf das Ziel gerichtet, ging eine riesige Katze, mit Eckzähnen lang wie Dolche, so dicht an ihm vorbei, dass er sie hätte berühren können. Aber da war noch etwas anderes. Irgendetwas stand dicht hinter ihm und schnupperte an ihm und seinen Sachen. Er spürte einen warmen Atem in seinem Nacken. Simnil lag ganz still und hielt die Luft an. Er zweifelte keinen Moment daran, dass hinter ihm eine zweite Katze stand, die versuchte seine Witterung aufzunehmen. Simnil hoffte inständig, dass seine Kleidung wie der Wald roch und seinen eigenen schwachen Körpergeruch überdeckte. Das Ganze dauerte nur einen Moment. Aber ihm kam es wie eine Ewigkeit vor. Dann war es wieder still hinter ihm. Die erste Katze war den Abhang zur Hälfte hinab gestiegen und ging direkt auf die Einhörner zu.
Unten stand die kleine Gruppe und blickte dem Feind entgegen. Ein leises Schnauben von Morgenröte und die Fohlen liefen hinter ihre Mutter. Simnil, der immer noch auf der Seite lag, drehte sich ganz langsam auf den Rücken. Jetzt konnte er auch die zweite Katze sehen. Auch sie ging den kleinen Abhang hinunter, schlug aber einen Bogen und näherte sich den dreien von der Seite.
„Sie nehmen sie in die Zange“, dachte Simnil und griff ganz langsam nach seinem Beutel. Dann sprang er auf, flitzte los und war im nächsten Augenblick hinter dem Baum verschwunden. „Silberstreif!“, wieherte Morgenröte voller Angst. Rosenblüte, die gesehen hatte wie Simnil verschwand, rief ihm nach: „Simnil! Hilf uns, bitte!“ Aber vom Zwerg war nichts mehr zu sehen. „Silberstreif!“, schrie Morgenröte noch einmal, diesmal voller Panik. Die beiden großen Katzen waren jetzt bedrohlich nahe. Die zweite Katze, die sich den Einhörnern von der Seite genähert hatte, duckte sich bereits zum Sprung, spannte die Muskeln und … sprang brüllend in die Höhe.
Dann drehte sie sich um sich selbst, als hätte sie einen Feind im Rücken. Schneekristall sah, dass sie am Hinterteil blutete. Gleich darauf brüllte die Katze auf der anderen Seite und das Schauspiel wiederholte sich. Schneekristall sah verwirrt hinüber zu dem Baum, hinter dem Simnil verschwunden war, konnte aber nichts entdecken. Dafür brüllte plötzlich die Katze mit der Wunde auf dem Hinterteil erneut auf. Diesmal blutete ihre Nase. Und gleich darauf erscholl vom Baum auf der Anhöhe ein Hornsignal.
Simnil war zurückgekehrt und deckte mit einer Schleuder die Katzen mit einer Reihe von kleinen, aber dafür äußerst scharfkantigen Geschossen ein. Es zeigte sich, dass er dabei äußerst geschickt vorging. Denn nicht eines seiner Geschosse verfehlte sein Ziel. Schließlich wurde es einer der beiden Katzen zu bunt, sie wendete sich von den Einhörnern ab und griff den Baumzwerg an.
Der aber kletterte wieselflink den Baum, neben dem er stand, hinauf. Die Katze sprang ihm nach und zog sich mit kräftigen Armzügen hinauf. Simnil warf beim Hinaufklettern immer wieder kleine Steinchen, Stöckchen und sogar Sand aus seinem Beutel auf die Katze, was diese nur noch wütender machte.
Nachdem der Baumzwerg die beiden Katzen getrennt hatte, konnte Morgenröte sich nun ganz auf den verbliebenen Angreifer konzentrieren. Sie war immer noch geschwächt und die Raubkatze schien das zu spüren. Ihr Horn leuchtete nur schwach und jedes Mal, wenn die Katze angriff, schoss ein Lichtblitz heraus. Aber das Raubtier war auf der Hut und wich dem tödlichen Licht geschickt aus. Doch jeder abgegebene Lichtstrahl schwächte das Einhorn. Geduldig wartete die riesige Katze auf ihre Gelegenheit. Nach kurzer Zeit war Morgenröte so wackelig auf den Beinen, das ihre Hinterhand weg knickte. Darauf hatte der Angreifer gewartet. Die Bestie duckte sich und sprang – an Morgenröte vorbei auf Schneekristall zu. Mit vorgestreckten Krallen und weit aufgerissenem Maul stürzte sie sich brüllend auf das kleine Einhorn. Aber auch Morgenröte sprang. Mit letzter Kraft warf sie sich todesmutig auf die Katze und stieß ihr Horn in die Brust des Angreifers. Sofort löste sich das Raubtier auch diesmal in einem Funkenregen auf.
Simnil war inzwischen im Wipfel des Baumes angekommen. Staunend sah er zu, was sich dort unten ereignete, wie die Katze sich vor seinen Augen auflöste, wie Morgenröte zu Boden fiel und liegen blieb. Er blickte nach unten und sah die andere Katze dicht unter sich. Simnil stieß noch einmal in sein Horn, in der Hoffnung, dass Silberstreif seinen Notruf von so hoch besser hören würde. Dann griff er in seinen Beutel und wartete er noch einen Moment, bis die Katze ganz nahe war.
Die Spitze des Baumes schwankte bedrohlich, als das mächtige Tier herankam, aber das machte dem Baumzwerg nichts aus. Kaltschnäuzig streute er dem furchtbaren Gegner mit beiden Händen eine ordentliche Portion Sand in die Augen. Das Raubtier jaulte und brüllte, schüttelte den dicken Kopf, um den Sand wieder los zu werden und klammerte sich dabei fest an den Stamm. Dann knöpfte der Zwerg seine Waldläuferjacke auf, nahm die unteren Enden fest in die Hand und zog sich die Jacke über den Kopf, ohne die Ärmel auszuziehen. Er stieß sich kräftig ab und sprang aus dem Baumwipfel. Sofort blähte sich die Jacke wie ein Segel auf und Simnil schwebte sanft, wie ein Ahornsamen zu Boden. Sofort stand Schneekristall neben ihm. „Wie geht es deiner Mutter, Schneekristall?“, fragte er, ohne das große Raubtier aus den Augen zu lassen. „Sie ist völlig erschöpft und kann nicht aufstehen.“ „Ist sie bei Bewusstsein?“ „Ja.“ „Das ist gut“, murmelte Simnil und holte seine Habseligkeiten aus seinem Rucksack.
Schneekristall sah, wie er ein Blasrohr, mehrere dazu passende, bunt gefiederte Pfeile und ein kleines tönernes Gefäß säuberlich vor sich aufreihte. Er entfernte den Verschluss von dem Gefäß und stellte die Pfeile hinein. „Es muss schnell gehen“, murmelte er. „Wenn ich Glück habe, kann ich sie solange aufhalten, bis Hilfe kommt, hoffentlich.“ Mit diesen Worten legte er den ersten Pfeil in sein Blasrohr und zielte damit auf die Raubkatze, die sich bereits an den Abstieg gemacht hatte. Schneekristall sah den bunten Pfeil durch die Luft fliegen. Ein Brüllen von oben verriet ihm, dass Simnil getroffen hatte. Der aber zögerte nicht lange und schickte den nächsten Pfeil auf die Reise. In Windeseile hatte er alle Geschosse ins Ziel gebracht. Einen Moment lang passierte nichts, außer dass das Raubtier seinen Weg nach unten fortsetzte. Dann aber wurden seine Bewegungen immer langsamer und unsicherer. Es fing an ins Leere zu greifen und fiel schließlich ganz aus dem Baum.
Einen Moment lang hatten die Freunde die Hoffnung, dass die Katze den Sturz möglicherweise nicht überlebt haben könnte, aber schon nach kurzer Zeit regte sich das Tier wieder und versuchte aufzustehen. Schneekristall und Simnil waren inzwischen zu Morgenröte hinunter gelaufen, um nach ihr zu sehen. Der Baumzwerg hielt ein silbernes Fläschchen in seinen Händen. Damit flößte er Morgenröte, die kurz davor war, das Bewusstsein zu verlieren, einige Tropfen ein. „Ein Geschenk der Elfen“, lächelte er. „Ich hoffe, es wirkt auch bei dir.“ Sein besorgter Blick glitt hinüber zur Raubkatze, die bereits versuchte, wieder auf die Beine zu kommen. Nach mehreren vergeblichen Versuchen gelang es ihr aufzustehen. Auf wackeligen Beinen, jaulend und brüllend, versuchte sie einen Schritt nach vorne zu machen und fiel kopfüber mit der Nase in den Dreck. Dabei ließ sie auch weiterhin die ganze Zeit über ein Kreischen und Jaulen hören. Dann stand sie zum zweiten Mal auf. Aber auch diesmal torkelte sie wieder und fiel auf ihr Hinterteil. So blieb sie eine ganze Zeit lang sitzen und glotzte die Gruppe aus glasigen Augen an.
Dadurch gewann Morgenröte wertvolle Zeit, die sie dazu nutzte, wieder zu Kräften zu kommen. Der Katze entging dieses nicht. Sie stemmte sich hoch und ging mit wackeligen Schritten auf die Freunde zu. „Steh auf Morgenröte, hoch mit dir!“, drängte der Zwerg.
„Bitte Mama“, flehte auch Rosenblüte, „sie kommt!“ Das Einhorn versuchte verzweifelt auf die Beine zu kommen. Ihre Kinder und der Zwerg unterstützten sie dabei aus Leibeskräften. Die Bewegungen der Katze wurden unterdessen immer sicherer und als es Morgenröte gelang ihren Oberkörper aufzurichten nahm die Katze brüllend Anlauf und stürzte sich auf die Mutter. Simnil zog sein Messer, das lächerlich klein war im Vergleich zu den gewaltigen Eckzähnen der Katze und stellte sich ihr in den Weg. Das Tier nahm überhaupt keine Notiz von ihm und sprang einfach über ihn hinweg.
In diesem Moment gab es einen dumpfen Knall und die springende Katze wurde einfach hinweg gefegt. Wie hingezaubert stand Silberstreif da. Seine Flanken bebten und ein böses Wiehern stieg aus seiner Kehle auf. Er war aus vollem Lauf auf die Katze geprallt, so schnell wie ein Blitz und hatte ihr sein Horn in die Seite gestoßen. Das Ganze war so schnell geschehen, dass das große Raubtier bereits am Boden lag, ja sogar noch einmal versuchte aufzustehen, bevor es sich in einem Funkenregen auflöste.
Schwer atmend wandte sich Silberstreif Morgenröte zu. Die hatte sich zurück auf die Seite fallen lassen und lag völlig hilflos da. Silberstreif rieb zärtlich seine Nüstern an ihrem Hals. Dann berührte er mit seinem Horn das ihrige. Simnil sah, wie ein kleiner Funke übersprang und ihre Hörner anfingen zu glühen. Silberstreif schien eine Ewigkeit so zu verharren. Dann ließ er sich erschöpft neben Morgenröte fallen und schlief sofort ein. Die beiden Fohlen, die die ganze Zeit verstört daneben gestanden hatten, kuschelten sich nun ängstlich an ihre schlafenden Eltern.
„Na toll“, knurrte Simnil und versuchte den Hengst wieder aufzuwecken. „Silberstreif, wach auf! Wir müssen dringend hier weg. Wer weiß, wie viele von den Biestern noch hier herumlaufen. Und wir sitzen hier ohne Deckung mitten im Wald!“ Aber es hatte keinen Zweck, er bekam das Einhorn nicht mehr wach. So suchte er sich ein geschütztes Plätzchen, kramte ein Stück Brot aus seinem Beutel und bewachte die Einhornfamilie.
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