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Fantasy Bücher
Buch Leseprobe Luna Park, Olivia Monti
Olivia Monti

Luna Park


Fantastischer Roman fuer Kinder von 11 - 111

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„Hier sind gar keine Erwachsenen. Selbst die Karussells und Buden werden von Jugendlichen betrieben. Ist das nicht seltsam?“ Sorgenfalten kräuselten Zazas Stirn.


            Brauni zog die Augenbrauen hoch: „Und es ist bald vier Uhr nachts. Ich find’ auch sehr sonderbar, dass um die Zeit noch so viel Betrieb ist.“


            Das stimmte. Erst jetzt machte ich mir klar, wie seltsam die Situation war. Bislang hatte ich nur an die Flucht gedacht, und dann hatten mir die Rummel-Attraktionen den Kopf verdreht.


            Das Kamel sah unentschlossen aus, wollte etwas sagen, bremste sich wieder, sagte es dann doch: „Ich hab was noch Eigenartigeres entdeckt.“ Es zögerte. „Aber haltet mich nicht für überzogen.“ Räuspern. „Ganz am Anfang des Parks, in der Krake, ähm ..., saß eine Comic-Figur.“


            „Na und?“ Brauni verdrehte die Augen.


            „Keine aus Pappe. Eine ... lebendige.“


            „So ein Unsinn. Das war bestimmt nur eine 3D-Projektion.“ Zaza schien Bescheid zu wissen.


            „Das war’s nicht“, behauptete das Kamel. „Ich kann doch ein bewegtes Lichtbild von der Wirklichkeit unterscheiden. Es war ein Junge, der aussah wie gezeichnet. Dabei schien er aber völlig lebendig.“


            „Wird ein Trick sein.“ Brauni grinste Zaza an.


            „Wir verlieren Zeit! Reißt euch zusammen. Wir müssen unsere Eltern und die Polizei verständigen! Wir dürfen uns jetzt nicht ablenken lassen“, mahnte ich langsam ungehalten die anderen.


            „Wie wär’s, wenn wir einen der Jungs oder eins der Mädchen fragen, ob wir ihr Handy benützen dürfen.“ Zazas Idee war perfekt. Und sie führte sie auch gleich aus. Sie ging nicht auf irgend jemanden zu, sondern blieb einfach stehen und wartete, bis sie jemand beachtete. Sie sah zwar etwas bleich und ramponiert aus, die Schminke hatte aber die Flucht gut überstanden. Ein älterer Junge kam vorbei und grinste sie neugierig an. Er hatte etwas Schmieriges, ungewaschenes Blondhaar, fleckige Jeans, schmutzige Hände. Zaza grinste zurück. Solange, bis er auf sie zukam. Sie gab ihm die Hand, stellte sich vor. Er sagte erfreut: „Max.“ Und: „Wie lange bist du schon hier?“


            „Eben erst hereingekommen.“ Zaza klimperte mit den Lidern. „Kannst du mir einen kleinen Gefallen tun?“


            Der Junge grinste immer noch, anscheinend wollte er nichts lieber als das.


            „Darf ich dein Handy eben mal benutzen? Ich zahl dir auch das Gespräch.“


            „Handys muss man am Eingang abgeben.“


            „Ich sollte ganz dringend mal telefonieren.“


            „Fürchte, da musst du die am Eingang fragen. Hier gibt’s keine Telefone. Kommst du mit ins Caipirinha? Da gibt’s heute karibisches Buffet. Das Essen ist Spitze. Ich bin jetzt schon zwei Wochen hier und hab mich noch nie gelangweilt.“


            „Zwei Wochen?“ Zaza klang verblüfft.


            „Einmal den Eintritt bezahlt und du kannst bleiben, solange du willst. Alles ist umsonst.“


            „Du machst Spaß!“


            „Ohne Scheiß. Das hier ist das Paradies. Kommst du jetzt mit?“


            „Ich bin mit Freunden da. Vielleicht ein andermal.“


            Der Junge ging grinsend weiter. „Man sieht sich!“


            „Das war ein Spinner, versuch’s mit einem andern.“ Brauni zwinkerte Zaza jovial zu.


            Zaza hatte sich bald von einem andern anlachen lassen. Leider lief es ähnlich. Der Junge, ein kleiner mit Pickeln und Brille, war seit einer Woche hier und hatte auch sein Handy abgegeben.


            „Irgendetwas stimmt hier nicht.“ Wir standen jetzt dicht zusammen und unterhielten uns flüsternd wie im Haus am See.


            „Sag ich doch, die Sache mit der Comic-Figur“, bestätigte jetzt das Kamel.


            Brauni winkte nur ab.


            „Wo sind wir hier nur gelandet?“ Zaza schien beunruhigt.


            „Um vier Uhr nachts und so viele Kinder! Und kein Erwachsener!“ unterstrich nun auch Brauni das Ungewöhnliche.


            „Erinnert ihr euch, wie wir im Haus am See ankamen?“ Ich bat die andern um Aufmerksamkeit.


            „Ja, Dugo.“


            „Das Gebäude lag in einem Park. Die Hauptfront zeigte auf den See. Wir kamen von links, und links befanden sich lauter Häuser, ein Teil von Starnberg.“ Ich machte eine winzige Pause. „Wir sind auf der linken Seite aus dem Gebäude ausgebrochen, und normalerweise müsste hier schon Starnberg beginnen. Hier müssten eigentlich Häuser stehen. Versteht ihr?“ behauptete ich aufgeregt.


            „Da! Da!“ schrie Zaza und zeigte auf etwas.


            Auf dem Boden huschte ein Hase entlang. Kein normales Tier, ein gezeichneter Hase, ein Comic-Hase. Jetzt hatte ich es auch gesehen. Er sah nicht aus wie ein Lichtbild, eine 3-D-Projektion. Der Hase sah aus wie echt, lebendig, nur eben in Comic-Format.


            „Nicht zu viel nachdenken jetzt. Wir haben keine Zeit. Das Intelligenteste, was wir tun können, ist zum Eingang zurückzugehen und die Ticketverkäufer um ein Handy zu bitten. Und zwar schnell. Es ist bald fünf. Die Aufpasser werden bemerken, dass wir ausgebüxst sind. Die Habichte werden uns suchen.“


            „Sollen wir nicht zuerst mal was Richtiges essen“, maunzte Brauni und zeigte sehnsüchtig auf einen Würstchenstand. „Bockwurst mit einem Riesenberg Pommes und Ketchup! Und nebenan gibt’s gleich Schokofudges mit Sahne, gigantische Brownies.“


            Ich musste schimpfen. Alle, nicht nur Brauni, hatten Hunger. Wir durften aber keine Zeit verlieren. Es war zu gefährlich. Und so eilten wir zum Eingang. Brauni kam uns murrend hinterher. Um Mitleid zu erregen, hinkte er jetzt sogar leicht. Und er hielt wieder die Hand an sein lädiertes Ohr. Vielleicht fühlte er sich aber auch wirklich schlecht. Auch mir ging es nicht gut. Ich war vollkommen erschlagen. Das Kamel und Zaza hatten Gesichter weiß wie Käse. Und Zaza griff sich öfters ans rechte Knie, rieb es, als lindere sie dadurch einen Schmerz.


            Der Eingang war nicht mehr weit, die rosa Lettern leuchteten uns entgegen, tauchten einen Teil der Straße in Bonbonrosa.


 


„Da ist ein Erwachsener!“ rief Zaza plötzlich.


Tatsächlich, da tauchte ein Mann in der Menge auf, in Schwarz, mit einem Zylinder. Er war nicht zu übersehen, überragte alle.


 


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